Landwirtschaftsmeister Werner Ortloff hat in Abstimmung mit Malzmeister Thomas Lang, Inhaber der Rhön-Malz in Mellrichstadt, in diesem Jahr erstmals die neue Braugerstensorte "Ursa" in Ostheim angebaut. Kaum wuchs das Saatgut aus dem Boden, entstand gemeinsam mit Axel Kochinki, Chef der Ostheimer Streck Bräu, die Idee, einen "Ostheimer Meistertrunk" zu kreieren.
Bürgermeister Adolf Büttner zeigte sich von der Idee begeistert. Bei Ortloff und Kochinki, als Stadtratsmitglieder ohnehin eng in die Vorbereitungen zur 1200-Jahr-Feier eingebunden, reifte schnell der Gedanke, den Ostheimern und den zahlreichen Gästen im Jubiläumsjahr eine exklusive Bierspezialität auszuschenken.
Für den Bürgermeister, selbst diplomierter Landwirt, steht dabei im Vordergrund, dass Ostheimer Bürger Lebensmittel für Ostheimer Bürger - und das nach höchsten Qualitätsansprüchen - in Ostheim herstellen und anbieten können. Darüber hinaus betont das Stadtoberhaupt, dass für den Ostheimer Meistertrunk nicht nur die heimische Gerste, sondern auch das Ostheimer Qualitätswasser verwendet wird. "Besonders freut es einen dann, wenn diese Erzeugnisse sogar noch eine Vorreiterrolle einnehmen", so Büttner.
Umweltfreundlicher Anbau
Bei einem Rundgang über das Gerstenfeld betonte Werner Ortloff, dass es sein Ziel sei, eine gute Braugerste in einem qualitätsbewussten und umweltfreundlichen Anbauverfahren zu erzeugen. Deshalb wurde beim Gerstenanbau auf den Pflug verzichtet. So könnten Erosionen im Winter vermieden werden. Gesät wurde mit einer Direktsaatmaschine, die bei der Aussaat auch den Dünger etwa drei Zentimeter unter dem Saatgut ablegt. Bei dieser Art der Flüssigdüngung, erläutert Ortloff, wird nur die Kulturpflanze ernährt, nicht die Unkräuter, die zwischen den Saatbändern auflaufen.
Die minimierte Düngergabe stehe der Kulturpflanze sofort zur Verfügung, auch bei Frühjahrstrockenheit, und wird laut Ortloff bis zur Ernte restlos verbraucht. Ein Düngerüberschuss, der zu erhöhter Eiweißbildung in der Braugerste beiträgt, sei somit nicht möglich, beschreibt der Landwirtschaftsmeister.
Auf eine Fungizidspritzung wurde aufgrund der niederschlagsarmen Witterung verzichtet. Die Gerste sehe sehr gesund aus und mache kurz vor der Ernte einen recht guten Eindruck, konstatierten Büttner, Ortloff, Kochinki und Lang zufrieden vor Ort. Trotz der Trockenheit lasse die Qualität auf ein sehr gutes Produkt hoffen.
Malzmeister Thomas Lang wird nun die neue Gerstensorte in der Rhön-Malz in Mellrichstadt vermälzen. Mit dieser wird dann in der Brauerei Streck in Ostheim ein eigenes Bier für die 1200-Jahr-Feier gebraut.
Kleeblatt als Logo
Das von den Agenturen TextDesign und GrafikDesign umgesetzte Logo für den meisterlichen Trunk zum Stadtfest vereint die vier Partner des neuen Ostheimer Bieres - die Stadt Ostheim, die Streck Bräu, die Rhön-Malz und den landwirtschaftlichen Meisterbetrieb Ortloff - in Form eines vierblättrigen Kleeblatts, umrahmt von den Ostheimer Stadtfarben rot und gelb.
Wem jetzt schon das Wasser im Mund zusammenläuft, muss sich noch ein wenig gedulden. Den Winter über wird der Ostheimer Meistertrunk in den Lindenkellern der Streck-Bräu reifen. Im Jubiläumsjahr wird das neue Gebräu dann aber in Strömen fließen - vorzugsweise am Festwochenende der 1200-Jahr-Feier vom 21. bis 23. Mai 2004. Auch beim zweiten Rhöner Wurstmarkt, der am 9. und 10. Oktober im kommenden Jahr über die Bühne geht, wird der heimische Meistertrunk ausgeschenkt.