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OBERWILDFLECKEN: Endlich Bewegung in Rhönkaserne

OBERWILDFLECKEN

Endlich Bewegung in Rhönkaserne

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    Endlich Bewegung in Rhönkaserne
    Endlich Bewegung in Rhönkaserne

    Seit Jahren dümpeln große Teile der früheren Rhönkaserne in Oberwildflecken vor sich hin. Doch nun kommt Bewegung in die Sache. Wie Bürgermeister Alfred Schrenk mitteilt, steht die Gemeinde vor der Übernahme des von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) verwalteten Teils. So könnte das Gelände endlich komplett entwickelt werden.

    Der Bürgermeister hatte es in den vergangenen Jahren jedem Besucher aus der Politik unter die Nase gerieben, der den Ortsteil Oberwildflecken besuchte, wie gern die Gemeinde doch die BIMA-Flächen übernehmen würde.

    Die alte zentrale Versorgungsanlage, das Sanitäts- und das Lehrgebäude, das Feldwebelwohnheim, vier Mannschaftsgebäude und ein Gebäude der Truppenverwaltung könnten abgerissen und diese Teilflächen der alten Rhönkaserne endlich verwertet werden – am besten als Teil des schon bestehenden Gewerbeparks „Am Kreuzberg“.

    So schön die Vision, so schwierig der Weg zu ihrer Verwirklichung. Die BIMA hat nach eigenen Angaben die „gesetzliche Aufgabe, nicht betriebsnotwendige, bundeseigene Liegenschaften wirtschaftlich zu veräußern“. Darunter fielen insbesondere Flächen der Bundeswehr und der verbündeten Streitkräfte.

    Grundstücke verwerten – das tat die BIMA auch in der seit 1995 leer stehenden Rhönkaserne in Oberwildflecken. Im Areal zwischen der Herbert-Nowak-Straße und Willi-Witzel-Straße siedelten sich die Spedition Witzel, die Firma Alfred Söder Baugeräte und eine Bäckerei an, die aber inzwischen insolvent geworden ist. Das Gebäude ist schon weiterverkauft.

    Auf dem Sportplatz in der Karl-Neisser-Straße steht eine Photovoltaikanlage; die frühere Panzerwerkstatt in der Thüringer Straße belegt jetzt die Firma Schmidt Altölverwertung. „Das waren die Filetstücke“, sagt Bürgermeister Schrenk. Die Marktgemeinde ihrerseits besitzt in der alten Rhönkaserne 40 000 Quadratmeter Fläche. Dort trumpft sie gleich gegenüber der früheren Panzerwerkstatt mit ihrer Kommunalen Gewerbehalle auf: „Alle 23 Parzellen sind komplett vermietet“, sagt der Bürgermeister stolz.

    Nur die Flächen zwischen Thüringer Straße, Hirtenweg, Birkenweg und Willi-Witzel-Straße sowie südlich der Kommunalen Gewerbehalle sind bisher ein Ladenhüter. Nach Schrenks Meinung liegt das an den noch stehenden Bundeswehrgebäuden. Diese Geisterstadt liefere ein schlechtes Bild auch für die dort angesiedelten Betriebe: „Man müsste die Grundstücke frei räumen, um sie leichter vermarkten zu können.

    Verhandlungen mit der BIMA scheiterten bisher immer am Preis. Doch jetzt teilt Schrenk mit, dass man kurz davor sei, einen „Kaufvertrag zum symbolischen Preis“ zu machen. Die Gespräche mit den BIMA-Verantwortlichen seien weit gediehen.

    Der Gemeinderat ermächtigte nun den Bürgermeister in nichtöffentlicher Sitzung, das Recht der Gemeinde auf Erstzugriff für die BIMA-Grundstücke auszuüben. Auch soll eine Zweckerklärung gegenüber der Bundesbehörde abgegeben werden, dass der Markt Wildflecken „durch den Erwerb dieser Flächen seiner Aufgabe zur Wirtschaftsförderung und Daseinsvorsorge nachkommt“.

    Nach dem Erwerb der Flächen will der Bürgermeister Fördergeld aus dem Stadtumbau West und dem Sonderprogramm Militärkonversion beantragen, um die noch stehenden Bundeswehrgebäude abreißen zu lassen. Er hofft, das Gelände später dann gemeinsam mit dem Konversionsmanager vermarkten zu können.

    Aber legt sich die Gemeinde mit dem Kauf des früheren Militärgeländes nicht ein Kuckucksei ins Nest? Es könnte mit Schadstoffen belastet sein. Eine Entsorgung käme teuer.

    Dieter Feller, Leiter der Wildfleckener Verwaltung: „Es gab Schadstoffuntersuchungen auf bestimmten Verdachtsflächen. Es besteht keine offenkundige Gefahr. Was wir übernehmen, gilt nicht als belastet.“

    Das dürfte beim benachbarten ehemaligen Schießstand anders sein. Er wird wohl Ladenhüter bleiben.

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