Das France-Mobil hat an der Ignaz-Reder-Realschule in Mellrichstadt einen Zwischenstopp eingelegt. Charlotte De Brabander vom Deutsch-französischen Institut Erlangen ist in diesem Schuljahr in ganz Franken und der Oberpfalz unterwegs, um Schulkinder für die französische Sprache zu begeistern.
Entertainer-Qualitäten sind gefragt, um zu Beginn etwas Schwung in die Runde zu bringen. Charlotte De Brabander beherrscht das spielend. Die Mädchen und Buben der 6a, die im Kreis um die Lektorin sitzen, haben bislang noch keine Silbe französisch gesprochen. Entsprechend gehemmt sind die Elf- und Zwölfjährigen, wenn sie erste Sätze nachsprechen sollen. Das ist der Punkt, an dem die Lektorin zu ihrer Geheimwaffe greift – sie zaubert eine Handpuppe hervor, einen grünen Frosch mit Kulleraugen, der die Szenerie ein bisschen auflockert.
Mit Spielen, Musik sowie lebhafter Mimik und Gestik ist das Eis schnell gebrochen. Die Schüler machen mit, können schnell deutlich machen, was sie gerne essen und was sie gar nicht mögen. Das ganze natürlich auf französisch.
Klassenlehrerin Svetlana Fink setzt beim Einsatz des France-Mobils darauf, dass die Schulstunde in Französisch den Sechstklässlern hilft, eine Entscheidung über ihren weiteren Schulweg zu treffen. Denn beim Eintritt in die siebte Klasse müssen sich die Schüler entscheiden, ob sie in der Wahlpflichtfächergruppe auf den wirtschaftlichen Zweig, den mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig oder den sprachlichen Zweig setzen. Letzterer beinhaltet neben Englisch als zweite Fremdsprache Französisch.
Ende März 2017 muss die Entscheidung fallen. Da die Schüler wissen sollten, was auf sie zukommt, ob ihnen die Sprache liegt oder gefällt, dient das France-Mobil als ideales Hilfsmittel. „Die Schüler sollen sehen, dass Französisch lernen Spaß machen kann“, sagt Svetlana Fink. Durch Spiele und Lieder lernen die Mädchen und Buben die ersten Wörter auf französisch und bekommen einen kleinen Einblick in die französische Kultur.
Keine Frage, die Wahl einer Fremdsprache ist keine leichte Entscheidung. „Pro und Kontra müssen hier sorgfältig abgewogen werden“, informiert Charlotte De Brabander auf einem Elternbrief, der den Kindern nach der Schulstunde überreicht wird. In jedem Fall kann der Nachwuchs zu Hause schon berichten, ob ihm der Unterricht Spaß gemacht hat und das Lernen einer zweiten Fremdsprache eine Option für die Zukunft ist. Schließlich ist Französisch eine der meist gesprochenen Sprachen in der Europäischen Union und kann auch mit Blick auf Stipendien und Mobilitätsprogrammen eine gute Wahl sein.