Mit der Vereidigung von Sebastian Lingerfelt, des Nachrückers von Rüdiger Seufert, begann die Gemeinderatssitzung in Großbardorf am Montagabend. Bürgermeister Josef Demar kündigte an, dass dem aus beruflichen Gründen ausgeschiedenen Rüdiger Seufert, der in Süddeutschland arbeitet, bei nächster Gelegenheit für seine 15-jährige Mitarbeit im Gemeinderat gedankt wird.
Lange haben sich die Gemeinderäte gemeinsam mit Architekt Armin Röder mit der energetischen Sanierung des Gemeindezentrums und der wünschenswerten Umgestaltung befasst (wir berichteten), nun wurden in der Gemeinderatssitzung Einsparmöglichkeiten diskutiert bei den Maßnahmen, die nicht in den Rahmen der 90-prozentigen Förderung durch das KIP (Kommunales Investitionsprogramm) fallen.
Streichkonzert
Was soll gestrichen werden? Soll man beim Material des Prallschutzes sparen? Soll die Bar verkleinert werden, um Platz für das Behinderten-WC zu bekommen? Das Streichen der zwei angedachten Geräteräume bringt schon mal 90 000 Euro Ersparnis, darauf einigten sich die Gemeinderäte. Vielleicht kann ein Geräteraum in Eigenregie angebaut werden?
Die Fördergelder für die energetische Sanierung sind zugesagt in Höhe von 716 200 Euro, die interne Umstrukturierung wird nicht bezuschusst. Zuletzt war man bei einer Kostenschätzung von rund 1,8 Millionen Euro angekommen. „Das muss weniger werden“, fasste der Bürgermeister zusammen. Beschlossen wurde schließlich, den Plan in der Fassung vom 10. Oktober 2016 für die KIP-Förderung einzureichen, wobei auf die beiden Geräteräume verzichtet wird, der Vorplatz vor dem neuen Haupteingang wird verkleinert und es werden keine neuen Sportgeräte angeschafft.
Architekt Röder soll auch den entsprechenden Bauantrag vorbereiten und dann die Ausschreibungen, um nicht in Zeitnot zu geraten. Gemeinderäte und Vereinsvertreter wollen sich noch einmal über die Notwendigkeiten und Einsparmöglichkeiten beraten.
Als Gast informierte Thomas Schreiner vom ZTM Bad Kissingen (Zentrum für Telemedizin) über einen Defibrillator, denn auf Anregung von Melanie Geißler ist die Anschaffung eines gemeindeeigenen Geräts, das der Allgemeinheit zur Verfügung steht, geplant. Wie Schreiner informierte, wird in Bayern ungefähr alle 30 Minuten ein Mensch reanimiert. Hat das Herz aufgehört zu schlagen und die Atmung steht still, kommt es auf jede Minute an, denn die Gehirnzellen sterben ab.
Ein Defibrillator kann Leben retten, weil mit seiner Hilfe die Reanimierung gelingen kann und die Zeit überbrückt wird, bis der Rettungsdienst eintrifft. Das vorgestellte Gerät hat eine Mobilfunkverbindung zur Rettungsleitstelle und sagt dem Ersthelfer genau, was zu tun ist. Ein Standort ist im Vorraum des Bankgebäudes schon gefunden worden. Das TZM soll ein Angebot schicken, wurde beschlossen.
Gegen die Pläne der Stadt Münnerstadt, die einen Parkplatz in ein Baugebiet umwandeln will, gab es keine Einwände, die Belange der Gemeinde Großbardorf werden nicht berührt.
Begrüßt wurde der Bauantrag von Sebastian Landleitner, der im Altort ein leer stehendes Gehöft umbauen und nutzen will. Es sollen eine Schreinerwerkstatt und ein Pferdestall mit Auslauf entstehen, außerdem werden Teile eines Nebengebäudes abgerissen. Gleichzeitig hat der Bauherr einen Antrag auf Förderung durch das Innenentwicklungsförderprogramm gestellt. Da die Voraussetzungen erfüllt sind, wurde es ihm zugesagt. Bezuschusst werden 25 Prozent der förderfähigen Kosten, höchstens jedoch 10 000 Euro.