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Bad Königshofen
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BAD KÖNIGSHOFEN: Gesang, Gitarren und Geschichten

BAD KÖNIGSHOFEN

Gesang, Gitarren und Geschichten

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    Gut besucht war der alte Gewölbekeller und neugierig die Besucher auf das, was sie wohl erwarten würde. Ein klassisch vorgetragenes Blues-Stück der altbekannten und zum Kulturgut der Stadt gehörenden Lokalband „Landleben“ mit Frank Selzam an der Gitarre, Andreas Bördlein am Bass und Joschie Schneider an der Bluesharp eröffnete den Abend und stimmte auf „Franks Selzame Weihnachten“ ein.

    Anja Zuber-Bördlein, Andrea Wölfel und Tobias Hanika sorgten mit ihren Kurzeinlagen für witzige und spritzige Wortgefechte und Sprachduelle, sei es als Solovortrag, im Duett oder als Trio. Der Spaß am Spiel und die Freude am Einsatz der Stimme als Instrument war allen Akteuren anzumerken. Kurzgedichte über den Jäger, der seine Frau zerlegte, oder der Kauf eines Kernkraftwerks für die Enkelkinder als „pädagogisch wertvolles Spielzeug“ durch einen etwas senilen älteren Herrn sorgte für Amusement und viel anerkennenden Applaus.

    „Du musst gehen, wenn deine Zeit gekommen ist“ – das war der Titel eines melancholischen Blues-Stücks, das einem humorvoll einen Spiegel vors eigene Gesicht hielt.

    Auch zu einer Welturaufführung kam es an diesem Abend im Schlundhaus. „Weihnachten war früher eigentlich a besser“ – unter diesem Titel beschrieb Frank Selzam die Weihnachtszeit in früheren Jahren. Da hatte zum Beispiel der Nikolaus noch seinen Knecht dabei, der richtig mit der Rute ausholte. Heute sind nur noch „Softies“ unterwegs, die mal kurz den Finger heben.

    Ein Lied mit Tiefgang und dazu noch auf Englisch kündigte Anja Zuber-Bördlein an und überreichte einem Besucher Zettel, die er bei den richtigen Gesangspassagen dem Publikum hochhalten musste. Aus lieblichem, erotischen Frauengesäusel wurden Worte abgeleitet wie, Schmuck, Diamanten, Scheck oder Pelz und das besinnliche Weihnachtslied, das jeder mitträllerte, wurde für die Männer schnell zum Alptraum.

    Kulturarbeit an der Basis ohne viel Aufwand und Technik, einfach, aber mit viel Begeisterung vorgetragen – so präsentierte sich die erste und sicherlich nicht die letzte „Selzame Weihnacht“ im Schlundhauskeller. Eigentlich überflüssig, zu erwähnen, dass die Akteure die Bühne nicht ohne Zugabe verlassen durften.

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