Das Thema scheint durch zu sein bei den städtischen Entscheidungsträgern. Große Diskussionen zog der Bauantrag für den Kaufland-Verbrauchermarkt in der Meininger Straße nicht mehr nach sich. Zwar bekräftigte Anne Zeisner ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Vorhaben, letztendlich passierte der Antrag aber bei zwei Gegenstimmen rasch den Bau- und Umweltausschuss.
2266 der insgesamt 3100 Quadratmeter Fläche sollen dem Verkauf von Nahrungs- und Genussmitteln vorbehalten sein. Die restlichen 834 Quadratmeter sind anderen Sortimenten vorbehalten, wobei bestimmte Waren zum Schutz der Innenstadtgeschäfte nur auf 320 Quadratmetern angeboten werden dürfen.
222 Stellplätze
Nicht enthalten sind die Flächen für die auch Mall genannte Ladenstraße im Bereich vor den Kassen, der aus Sicherheitsgründen frei von Verkaufsaktivitäten bleiben muss und die anderen Geschäfte, die auf Konzessionsbasis eingerichtet werden. Neben einer Metzgerei, einer Bäckerei und einer Lotto-Annahmestelle mit Zeitschriftenladen werden dort ein Gastronomiebetrieb, ein Schuh- und Schlüsseldienst, eine Postannahmestelle und ein Friseur angesiedelt, sowie ein Geldautomat aufgestellt. Parken können die Kunden ihre Autos auf 222 Stellplätzen, wobei gut 100 von ihnen um 20 Zentimeter breiter sind als die üblichen 2,50 Meter. Dazu gibt es sechs Eltern-Kind-Parkplätze und ebenso viele behindertengerechte Stellflächen.
Kritik an Fassadengestaltung
Kritisch setzte sich Anne Zeisner mit der Fassadengestaltung auseinander, die ihr zu wenig hochwertig erscheint. Ihr Vorschlag, eine begrünte Verbrauchermarktfassade in Richtung Meiniger Straße zu fordern, fand allerdings keine Zustimmung im Gremium. Sicher gebe es noch bessere Gestaltungsformen, hieß es dazu aus den Reihen des Gremiums, nur müssten die auch bezahlbar sein.
Die Diskussion flammte nur noch einmal kurz auf, als Anne Zeisner den bevorstehenden Abriss der Villa Jessenberg zum Thema machte. Allerdings machte Bürgermeister Bruno Altrichter deutlich, dass das Gebäude nicht wegen des Verbrauchermarktes weichen müsse. Es gehe vielmehr um eine dringend notwendige Vergrößerung der vor ihr liegenden Bushaltestelle, die schon aufgrund der vielen Schüler zu den am stärksten frequentierten der gesamten Stadt gehöre. Nachdem der Bauantrag jetzt vom Ausschuss die Zustimmung erhalten hat, liegt die Entscheidung über die Genehmigung jetzt beim Landratsamt.