(pia) Punta Arenas in Chile ist eine der südlichsten Städte der Erde nahe Feuerland. In die dortige kleine evangelisch-lutherische Gemeinde mit rund 100 Seelen spendet die evangelische Kirchengemeinde Zeitlofs seit 14 Jahren unter anderem die Kollekte der Waldweihnacht in Rupboden.
Der frühere Pfarrer Hermann Horndasch hatte die Bande von Zeitlofs nach Chile geknüpft. Anlass war der Besuch von Pfarrer Rainer Schulz Zeitlofs, der von 1986 bis 1994 in Punta Arenas tätig war. Mit einer Gruppe chilenischer Jugendlicher bereiste er 1995 Deutschland. Und da er ein Bekannter von Pfarrer Horndasch ist, machte er auch eine Stippvisite in Zeitlofs. Die Jugendlichen gestalteten die Gottesdienste mit und die Zeitlofser sammelten daraufhin regelmäßig für die Schulen der sozial benachteiligten Kinder in Punta Arenas.
Im März bereiste die ehemalige Kirchenpflegerin Christa Günther mit einer Reisegruppe Chile und unternahm einen kleinen Abstecher in die Gemeinde. Dort suchte sie den persönlichen Kontakt und übergab die Spenden einer Kollekte für die Schule. Sie traf dort fröhliche und aufgeschlossene Schüler an. „Guten Morgen, Tante Christa“, hatten die Kinder mit ihrem Lehrer zur Begrüßung auf Deutsch gelernt.
Die Schule und der Kindergarten sowie die Kirche und das Pfarrhaus haben drei deutsche Pfarrer aufgebaut, die dort von 1986 bis 2006 tätig waren, berichtet Christa Günther. Vier Klassen mit insgesamt 200 Kindern werden unterrichtet. Im neuen Schuljahr kommt eine fünfte Klasse dazu. 34 Schüler könnten sich den Besuch der Schule nicht leisten, würde nicht die evangelische Gemeinde Zeitlofs mit Spenden einspringen.
Christa Günther war beeindruckt von dem schönen und gepflegten Friedhof in Punta, auf dem auch viele Deutsche ihre letzte Ruhe gefunden haben. Die ersten evangelischen Auswanderer kamen etwa um 1850 von Deutschland nach Chile und durften ihre Gottesdienste zunächst nur in Deutsch halten, damit sie keiner in dem spanischen-katholischen Umfeld verstand. Die indianischen Ureinwohner wurden nach der Eroberung durch die Spanier 1520 blutig zum katholischen Glauben bekehrt. 88 Prozent der Bevölkerung ist katholisch.
„Für meine Stippvisite hatte ich nur sechs Stunden Zeit, um alles anzusehen und Fotos zu machen. Ich wurde herzlich aufgenommen. Es war überall sauber und ordentlich“, erzählt Günther beeindruckt. „Die Begegnungen in Punta Arenas waren für mich einschneidende Erlebnisse, das ich nie vergessen werde.“
Seit die Zeitlofserin von der Reise zurückgekehrt ist und von ihren Eindrücken erzählt hat, wurde vermehrt gespendet. Und auch die Kinder der Gemeinde Zeitlofs sammeln nun für die Kinder in der chilenischen Stadt – mit einer Büchse, beklebt mit dem Foto der Kinder.