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Bad Königshofen
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BAD KÖNIGSHOFEN: Kleine Forscher im Technikfieber

BAD KÖNIGSHOFEN

Kleine Forscher im Technikfieber

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    Schräge Ebene, Geschwindigkeit, Schwerpunkt – für die Vorschulkinder des städtischen Kindergartens Bad Königshofen sind das noch exotische Begriffe. Rutsche, Bobbycar oder Tipp-Kick-Männchen hingegen sind den Kindern vertraut, und damit versuchten Elftklässler des örtlichen Gymnasiums, ihnen physikalische Kräfte zu erklären.

    „Wenn du zu schnell mit deinem Bobbycar in die Kurve fährst, fällst du runter.“ Ganz einfach. So vermittelte ein Gymnasiast der neugierigen Monika, wie Fliehkräfte wirken. Elementarphysik umgesetzt auf das Niveau von Kindergartenkindern, so so lautete die Herausforderung für die Gymnasiasten, die vom Fachlehrer für Physik, Mathematik und Informatik, Christian Joachim, in die Betreuungseinrichtung begleitet wurden.

    Robotik heißt das P-Seminar am Gymnasium, mit dem die Gruppe einen Preis der Schaeffler-Gruppe aus Schweinfurt gewann. Schwerpunkt war ein Roboter-Projekt für Kindergärten und Grundschulen, das den Transfer von Wissen zwischen älteren und jüngeren Schülern vereinfachen soll. Mit dem Preisgeld konnten Education-Baukästen der Firma Lego angeschafft werden, mit denen einfache Vorgänge spielerisch dargestellt und umgesetzt werden können. Es sind Hightech-Spielbaukasten, mit denen die Vorschulkinder technisch-mechanische Grundprinzipien wie Hebel, Flaschenzug oder Zahnradmechanismen erkunden und Fahrzeuge oder stabile Konstruktionen bauen können.

    In zwei Tagen versuchten die Gymnasiasten die Kinder für Technik zu begeistern. Das hat sowohl bei den Mädchen als auch bei den Buben schnell funktioniert. Jonas und Can haben ein Tipp-Kick-Männchen gebaut und den Ball mit einem seitlich angebrachten Hebel quer durch den Raum geschossen. „Echt klasse“, freuen sich die beiden Vorschulkinder.

    Mit Vorlagen arbeiten die Schüler in kleinen Tischgruppen. Zwei bis drei Schüler erklärten ebenso vielen Kindergartenkindern die physikalischen Grundlagen kindgerecht und setzten dann mit den Spielsachen das Experiment um. Julius und Maria haben ein Fahrzeug gebaut, anhand dessen erklärt werden soll, wie eine schräge Ebene funktioniert. Zunächst sind die Kinder irritiert und können sich das Geplante gar nicht vorstellen. Als der Versuch in die Realität umgesetzt wird, werden ihnen die Zusammenhänge klar, und die beiden lassen das Auto immer wieder eine Schräge, die aus zwei Puzzleplatten besteht, herunterrollen.

    Karin Schneider sieht in den Lerneffekten eine positive Entwicklung für die Vorschulkinder. „Die Kinder haben einen ganz anderen Blickwinkel erhalten auf das, was sie später lernen müssen“, sagt die Kindergartenleiterin. „Für uns soll das keine einmalige Sache gewesen sein, wir wollen den Kontakt zum Kindergarten und anderen Einrichtungen intensivieren“, sagt Studienrat Christian Joachim. Profitieren können beide Seiten, erklären die Pädagogen. Die Schüler lernen den sozialen Umgang mit Kindern und die verbale Umsetzung von Vorgängen an Lernende, die Kleinsten lernen spielerisch und erhalten eine Hinführung zum ersten Schuljahr.

    Linus und Emma halten ihr Fahrzeug in die Luft und wollen einen neuen Versuch starten. Die beiden müssen raten, wie lange ein Auto auf der Schräge braucht, um nach unten zu rollen. Der Versuch bringt die Lösung ans Licht. Entgegen aller physikalischer Grundlage lässt Sebastian, der zugeschaut hat, plötzlich sein Auto durch die Luft fliegen. Es schießt wie eine Rakete in den Himmel. Vielleicht erfindet er ja mal einen Raketenantrieb für normale Autos und fliegt damit zum Mars. Kinderträume eben.

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