Eine lange Tradition hat das Aufstellen des Maibaums, in Großbardorf und in vielen anderen Orten im Landkreis wird sie noch gepflegt. Das Besondere in Großbardorf ist, dass dort ein Pferdegespann, zwei Haflingern aus Seubrigshausen, für den Transport zum Zielort sorgt. Die 26 Meter lange Birke stammt diesmal aus dem Garten des ehemaligen Schulrats Franz Krapf, dessen Sohn Arthur Krapf hat sie gespendet. Bei bestem Wetter wurde das Ereignis zu einem Fest für das ganze Dorf.
Auf eine Wiese an der Feuerwehr musste in diesem Jahr der Maibaum aufgerichtet werden, denn sobald die Bauarbeiten am Gemeindezentrum beginnen, wäre er an seinem üblichen Standort an der Irena-Sendler-Schule im Weg. Das Blasorchester Großbardorf führte den kleinen Festzug zur Feuerwehr an, gefolgt von einem Reiter, der die Standarte des Reit- und Fahrvereins hielt, dahinter das Haflingergespann mit zwei extra dafür angefertigten Wagen, auf denen der Baumstamm aufliegt. An der leicht abschüssigen Wiese wurde mit vereinten Kräften abgeladen und die Pferde wurden weggeführt, dann war statt zwei PS Manneskraft gefragt. Mit langen Stangen, abgesichert durch Halteseile, wurde der Baum Stück für Stück höher aufgerichtet, bis er mit einer letzten Anstrengung in die vorbereitete Halterung rutschte und dort mit Keilen und Eisenbeschlägen befestigt wurde.
Ruhig und ohne Hektik läuft das Aufrichten ab, die Kommandos gibt jeweils Georg Räth, der auf eine 40-jährige Erfahrung zurückblicken kann. Mit 14 Jahren war er zum ersten Mal beim Maibaumaufstellen dabei und hat von seinem Vater gelernt, worauf es ankommt. Sicherheit habe oberste Priorität, das fange schon beim Baumfällen an, berichtet er. Hat der Baum eine unbemerkte Schwachstelle, kann es gefährlich werden. Alle Aufstell-Helfer laufen zum Stamm, sollte die Baumkrone beim Aufrichten abknicken oder der Stamm durchbrechen.
Am Stamm kann nicht viel passieren, mehr gefährdet sind die Zuschauer, die zu nah dran stehen und sich mit dem Nachbarn unterhalten, anstatt aufzupassen, denn die Krone ist wesentlich breiter und könnte die Umstehenden treffen, so Räth. Passiert ist in Großbardorf so etwas noch nie. Applaus und ein großes Bier gab es am Ende für die Helfer, das Blasorchester spielte noch einige flotte Musikstücke unter der Leitung von Klaus Kirchner, dann war geselliges Beisammensein im Hof der Feuerwehr angesagt.