Der Fasching in Fladungen ist schon ein besonderes gesellschaftliches Ereignis. Gleich fünf Prunksitzung haben die Narren vom OCC angesetzt, weil der Andrang und die Erwartungen gleichermaßen groß sind. Und die Besucher wurden wiederum nicht enttäuscht: Über fünf Stunden herrschten in der Grenzlandhalle ausgelassene Stimmung durch ein köstliches Unterhaltungsprogramm. Nach dem Einzug der Prinzengarde samt ihrer Majestäten Franziska und Pascal die Ersten leitete Sitzungspräsident Joachim Markert das Geschehen ein.
Schuhplattler und andere Nummern zum Lachen
Nach dem Schuhblattler startete das Ganze mit einer Lachnummer durch Mutter und Tochter Annette und Lisa Tradt. Die beiden präsentierten die Friday-for-Future-Bewegung in der Rhön. Schnell war dabei der Generationsunterschied ausgemacht: die einen leben von der Erinnerung an die gute alte Zeit, die anderen wollen mit dem Handy in der Hand die Welt retten. Gleich danach wurde es aber erst recht turbulent auf der Bühne. 36 kleine Eskimos und Eisbären der Purzelgarde tummelten sich auf dem Parkett und sorgten für einen Begeisterungssturm im Publikum.
Tränen vor Lachen flossen dann beim Auftritt von Jutta und Florian Link. Er erschien in Lederhosen und auf Rollerblades, sie durchgestylt im Sportlerdress ächzend auf Langlauf-Brettern. Zum Vergnügen der Zuhörer schütteten sich die zwei gegenseitig das Herz aus. Er ist ganz verzweifelt, weil er mit 27 immer noch solo ist und der katholische Frauenbund sogar Kerzen für ihn anzündet. Die Gesprächspartnerin kann sich keinen rechten Reim darauf machen, warum ihr Mann sie nicht mit Rollskiern losgeschickt hat.
Die Juniorengarde fegte anschließend "monstermäßig" über die Bühne. Statt Schrecken zu verbreiten, ernteten die jungen Damen jedoch stürmischen Applaus. Brandaktuell wurde es, als sich während der Sitzung eine fünfte Bewerberin für den Bürgermeisterposten meldete. Unter dem Motto "Make Fladungen great again" zieht Edith Sebold in den Wahlkampf und legte umgehend den Finger in die Wunden des kommunalpolitischen Treibens. Das Thema stand auch bei den "OCC-Bienen" im Mittelpunkt. Das Publikum war begeistert von einer professionellen Präsentation.
Den ersten Teil schloss Funkenmariechen Hannah Fischer ab, bevor im zweiten Akt "Das Amt" seine Tür für den Publikumsverkehr öffnete. Mit künstlichen Fingernägeln und wallender Mähne erschien Drag-Queen Chutney (Joachim Markert) im Büro der lustlosen Beamtin (Verena Markert). Rasch entwickelte sich aus dem Unterschied der Persönlichkeiten ein Dialog, der mit allen Klischees behaftet war. Beim Lied "Von acht bis vier" blieb dann kein Auge mehr trocken.
Pfiffe von den weiblichen Zuschauern für die Männergarde
Die "Zahnfee" der Männergarde war dann erfolglos beim Versuch, die Gemüter wieder zu beruhigen. Im Gegenteil, die Ausgelassenheit stieg weiter, anerkennende Pfiffe vor allem des weiblichen Publikums heizten die Truppe zu Höchstleistungen an. Der Männerplausch unter dem Hessen (Matthias Stumpf) und dem Frankenheimer (Hartmut Stuhl) enthielt manch ironisches Kompliment ans Publikum, das die Anmerkungen aber mit herzlichem Lachen quittierte.



Ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen, zogen die "OCC-Vagabunden" über Akteure der Welt- und Kommunalpolitik her. Von der Rathauschefin (Peter Schubert) über Klimaaktivistin Greta Thunberg (Heino Goldbach) bis hin zum personifizierten Biodiversitätszentrum (Martin Link) reichte der Phalanx der Protagonisten, die natürlich auch das Rennen um das Bürgermeisteramt beleuchteten. "Im Schwimmbad" wurde natürlich ebenso das Geschehen in der Gemeinde durchgehechelt, ehe die Garde mit ihrem Showtanz für das würdige Finale sorgte.

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