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WILLMARS: „Nicht nur ein Heim, sondern ein Zuhause“

WILLMARS

„Nicht nur ein Heim, sondern ein Zuhause“

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    Dem Empfang vorausgegangen war ein Festgottesdienst in der Dorfkirche, der von Pfarrer Martin Hild (Willmars), Pfarrer Christian Schümann (Ostheim), vom bayerischen Diakoniepräsidenten, Ludwig Markert und Dekan Gerhard Hausmann zelebriert wurde. Die Kindergarten- und Kinderheimkinder sowie der Chor unter Leitung von Karin Hild gestalteten den Gottesdienst mit.

    Lang war die von Pfarrer Hild, seines Zeichens Vorsitzender des Diakonievereins, verlesene Gästeliste. Neben politischer Prominenz fanden sich Kommunalvertreter, Vertreter der evangelischen Kirche und der Diakonie, der Regierung von Unterfranken, der Jugendämter sowie der Heimaufsicht und Rektoren der benachbarten Schulen, dazu Förderer und Gönner des Diakonievereins. Von allen Seiten gab es viel Lob für den Diakonieverein, der Trägerverein des Kindergartens „Flohkiste“ und des Kinderheims Nicolhaus ist, für die Heimleitung, allen voran dem Heim-Elternpaar Martin und Martina Bohn, sowie der Kindergartenleitung, namentlich Marion Hofmann und Simona Scherf.

    Susanne Kastner stellte in ihrem Grußwort die Bedeutung des Kinderheims heraus und den Wandel, den es von der einstigen Kinderbewahr- und Mädchenrettungsanstalt zur modernen pädagogischen Einrichtung durchlaufen hat. Beim Blick auf die Homepage des Kinderheims seien ihr zwei Dinge besonders aufgefallen: die zahlreichen Freizeitangebote und das Gästebuch mit anrührenden Einträgen von ehemaligen Heimbewohnern, die von der Verbundenheit zu der Einrichtung zeugen. „Alles Dinge, die man nicht mit einem Heim, sondern mit einem Zuhause in Verbindung bringt“, sagte Kastner, die auch die gute Integration der Heimkinder in die Dorfgemeinschaft lobend herausstellte.

    Auch Barbara Stamm verwies auf die notwendige Hilfe des Staats, wenn Eltern ihren Kindern, aus welchen Gründen auch immer, keine Unterstützung zukommen lassen. „Die Politik muss sich darum kümmern, dass die Kinder Freude am Leben haben“, sagte Stamm und nannte als Beispiel für die Bemühungen der Politik die Kinderkommission im Bayerischen Landtag.

    Landrat Thomas Habermann hat viele Erinnerungen an das Nicolhaus aus seiner Zeit als Vormundschaftsrichter. In Willmars habe er die Kinder stets gut aufgehoben gewusst, sagte er mit Hinweis auf die „familiäre Atmosphäre und vorbildliche Betreuung“. Dass so viele von den ehemaligen Bewohnern zum Jubiläumsfest gekommen waren, wertete er als Zeugnis für die familiären Bande.

    „Kindergarten und Kinderheim leisten Jugendarbeit auf höchstem Niveau“, sagte Bürgermeister Reimund Voß. Er verwies auf die gute Einbindung der Heimkinder in die Dorfgemeinschaft. Ob beim Sportverein, der Musikkapelle oder der Jugendfeuerwehr – überall sind Mädchen und Jungen aus dem Nicolhaus mit von der Partie, was auch Heimleiter Martin Bohn bei der Kurzvorstellung der Einrichtung heraushob. Man habe eine ungewöhnlich gute Integration in der Gemeinde, frei von Etikettierung und Stigmatisierung und Vorbehalten, so Bohn.

    Erich Schmitt, Rektor der Grundschule Ostheim-Willmars übermittelte auch in Vertretung der Schulleitungen der Haupt- und der Förderschule Ostheim Glückwünsche zum Jubiläum. An Barbara Stamm gewandt äußerte er sich kritisch darüber, was die Bemühungen der Politik zum Wohl des Nachwuchses angeht. „Banken brechen zusammen und Milliarden werden investiert. Hier brechen Schulen zusammen“, gab er vor dem Hintergrund der aktuellen Schulsituation zu denken und erntete viel Beifall von den Zuhörern.

    Der Diakonieverein besteht unter dem Namen erst seit 30 Jahren, er ging aus der Umbenennung des St.-Johannis-Vereins hervor. Pfarrer Hild ehrte die Mitglieder, die 1979 den Diakonieverein gegründet haben mit einer Urkunde: Erika Barthelmes, Mathilde Börner, Karin Heß, Baldur Kempf, Helga Landgraf, Georg Scheidler und Rudi Scheidler. Erika Barthelmes und Mathilde Börner sprach er zudem besondere Anerkennung für zwölf- und 24-jährige Tätigkeit im Vorstand aus.

    Zum Jubiläum der Diakonie in Willmars hat Altbürgermeister Gerhard Schätzlein ein Buch geschrieben (wir berichteten). Zum Festakt griff er einige Stationen der Geschichte des Kinderheims auf.

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