Spaß haben und dabei Gutes tun – das konnte man beim Benefiz-Altweiberfasching der "Big Girls" in Nordheim unter Schirmherrschaft der ortsansässigen Allgemeinmedizinerin Angela Weber. Viele Besucher der Veranstaltung haben die Aktion unterstützt und auch örtliche Gewerbetreibende zeigten sich großzügig. So ist die stattliche Summe von insgesamt 8770 Euro eingegangen.
Der Betrag kommt drei Organisationen zugute: 2770 Euro gehen an die niederländische Selbsthilfeorganisation MSS Research Foundation, die die Erforschung des Marshall-Smith-Syndroms zum Ziel hat. 3000 Euro gibt es für den Verein "Ein Dollar Brille" und weitere 3000 Euro bekommt das Malteser Kinderpalliativteam Unterfranken. Die Beträge hatte man bereits an die jeweiligen Organisationen überwiesen, aufgrund Corona wurde die Spendenübergabe nun noch offiziell nachgeholt.
Bereits vierte Benefiz-Aktion
Es war der vierte Benefiz-Altweiberfasching der "Big-Girls". Die rührige, neunköpfige Damen-Truppe freut sich, dass so viele Faschingsfreunde die Aktion unterstützt haben. Ihr Dank geht an alle Spender und an die vielen Akteure aus Nordheim und Umgebung, die an der Veranstaltung mitgewirkt haben. So hatte man auch wieder ein tolles närrisches Programm auf die Beine stellen können. "Zum Glück war das noch vor Corona – ansonsten hätten wir die Veranstaltung nicht durchführen können", sagte Schirmherrin Weber.
Entstanden ist die Idee für die Wohltätigkeitsveranstaltung vor einigen Jahren, damals war noch Burgl Brandt, die inzwischen leider einem Krebsleiden erlegen ist, bei der Damen-Clique dabei. Zuvor war Brandts Sohn Dominik an Leukämie erkrankt und benötigte dringend eine Stammzellen-Spende. Der Erlös der ersten Benefiz-Aktion ging damals an die Kinderkrebs-Station "Regenbogen" in Würzburg.
Drei Organisationen wurden unterstützt
Angela Weber und die "Big Girls" schätzen sich glücklich, dass man heuer Dank des großzügigen Spendenaufkommens gleich drei Organisationen unterstützen kann. Den Scheck für die MSS Research Foundation nahmen strahlend Maya Hahn und ihre Mutter Pamela entgegen. Das 15-jährige Mädchen aus Oberelsbach leidet seit seiner Geburt unter dem so genannten Marshall-Smith-Syndrom, einem schweren Gendefekt. Es handelt sich um eine äußerst seltene Krankheit, die in Deutschland bisher nur vier Mal diagnostiziert wurde, weltweit zwischen 30 und 50 Mal. Die Betroffenen müssen mit massiven körperlichen und geistigen Einschränkungen leben. Zur Behandlung und Erforschung der Krankheit gründeten im Jahr 2008 drei betroffene Familien die Stiftung, die jedoch von keinerlei öffentlichen Geldern gespeist wird. "Dies liegt vor allem daran, dass aufgrund der geringen Fallzahl weltweit bisher kaum Interesse an der Erforschung und Behandlung von MSS besteht", wie Ärztin Weber berichtete. Die Stiftung ist deshalb auf private Gelder, Eigenbeteiligungen der betroffenen Familien und Spenden angewiesen.
Stellvertretend für das Malteser Kinderpalliativteam Unterfranken war Sonja Kneuer zur Spendenübergabe gekommen. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche umfasst die aktive und umfassende Betreuung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer lebensverkürzenden Erkrankung sowie die Unterstützung deren Familien. Nach den Worten von Sonja Kneuer wird so erkrankten Kindern und Jugendlichen ermöglicht, ihren Alltag zuhause in der vertrauten Umgebung zu verbringen.
Dritter im Bunde der Spendenempfänger ist der Verein Ein Dollar Brille. Der gemeinnützige deutsche Entwicklungshilfe-Verein hat das Anliegen, möglichst viele Menschen in den ärmsten Ländern der Welt mit bezahlbaren Lesehilfen zu versorgen.
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