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MELLRICHSTADT: Percussion: vielfältig, modern und mitreißend

MELLRICHSTADT

Percussion: vielfältig, modern und mitreißend

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    Klasse Vorstellung: Simon Fischer gab eine überzeugende Kostprobe seines Könnens auf dem Vibrafon.
    Klasse Vorstellung: Simon Fischer gab eine überzeugende Kostprobe seines Könnens auf dem Vibrafon. Foto: Foto: Fred Rautenberg

    Auch der eingefleischteste Wienerwalzer-Freund muss zugeben: Percussion, diese moderne Kunstrichtung im großen Reich der Musik, perfekt gespielt, reißt die Zuhörer mit. Wer es noch nicht wusste, konnte es am Mittwoch am Martin-Pollich-Gymnasium selbst erleben. Da spielten nämlich Schlagzeuger des MPG und Schüler der Kreismusikschule aus Bad Königshofen in der Aula des Gymnasiums, um sich auf Prüfungen vorzubereiten. Eine Generalprobe für die zehn jungen Musiker sozusagen, aber die lief mit überwältigendem Erfolg.

    Der Lehrer der Schlagzeugklasse, Frank Stäblein, erläuterte den Besuchern, worum es ging. Vier Elftklässler vom musischen Zeig des MPG – Sophia Göpfert, Lisa Mehling, Samira Schneider und Simon Fischer – hatten als Teil der Reifeprüfung das Additum Musik gewählt und sich dabei auf Percussion spezialisiert. Sie müssen als abiturrelevante Klausurprüfung ihre vorbereiteten Stücke (ein Pflicht- und ein Wahlstück) vorspielen.

    Das Percussion-Sextett dagegen bereitete sich auf den 52. Wettbewerb „Jugend musiziert“ vor, bei dem Schüler der Kreismusikschule und des MPG schon im vergangenen Jahr große Erfolge gefeiert hatten. Natürlich wollen sie auch dieses Jahr ähnlich gut abschneiden. Diesen Ehrgeiz haben Tom Anschütz, Nils Arbes, Peter Diestel, Sophia Göpfert, Nils Simon und Antonia Werner. Zunächst geht es um den Bezirksentscheid in Schweinfurt. Die Sieger nehmen dann am Landesentscheid in Bayreuth teil, der Bundeswettbewerb findet in Hamburg statt.

    Den Auftakt machte Sophia Göpfert, die „Dill Pickles“ von Charles Johnson als Solistin am Xylofon vortrug, zusammen mit einem Schlagzeuger und vier Mitspielern am Marimbafon. Ihr folgte Lisa Mehling mit ihrem Solo „Fourth of July“ an der Snaredrum. Samira Schneider spielte mit vier Schlägeln „Yellow after the rain“ auf dem Xylofon. Es folgte ein „set-up“, also ein Stück gespielt auf verschiedenen Percussion-Instrumenten, genannt „Gigue“, wobei Simon Fischer den Solopart hatte.

    Die bei „Jugend musiziert“ geforderte Epochenvielfalt ersetzte Stäblein im Einvernehmen mit seinen jungen Percussionisten durch Instrumenten- und Musikstilvielfalt. Etwa mit „Brazilian Street Dance“, ein Samba, aber einer, den man nicht bei einem Ballabend oder im Tanzunterricht hört.

    Peter Diestel ist einer der großen Preisträger des MPG – er hatte 2014 auf bayerischer Ebene den Sieg errungen und beim Bundeswettbewerb den dritten Platz belegt. Er stellte eine Neueinstudierung vor, nämlich „Drumming 6.0“ von Nils Rower, ein Rock-Pop-Beitrag am Schlagzeug, mit Leidenschaft vorgetragen.

    Auch Philipp Bohn, bayerischer Landessieger, hatte sich im vergangenen Jahr auf Bundesebene hervorragend geschlagen. Sein erster Beitrag war „Furioso and Waltz“ für das Abitur-Additum und etwas später das neu einstudierte, mächtige „Global Domination“ von Rick Laytham.

    Simon Fischer präsentierte mit dem Vibrafon und auf dessen Metallplatten einen vom Xylofon und Marimbafon deutlich unterschiedenen Klang. „Crazy Cat“ hieß sein Beitrag, ein Jazzstück von Wolfgang Schlüter. Den gewaltigen Ausklang dieses ungewöhnlichen Konzerts präsentierte dann noch einmal das Sextett mit „Crossfire“ von Axel Wiedemanns.

    Stäblein bezeichnete diese Truppe von zehn Nachwuchsmusikern als eine Elite, was Talent und Können betrifft. Das sah auch das Publikum so, denn es ließ sich von den rasanten Rhythmen, den wirbelnden Schlägeln, von den wahnsinnig schnellen Tonfolgen und den überwältigenden akustischen Eindrücken mitreißen.

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