Mit dem Bau des Werks in Rumänien wurde noch gar nicht begonnen, doch schon ab Ende dieses Jahres sollen dort Bediensysteme für Serienfahrzeuge produziert werden. Glaubt man der Geschäftsleitung, wird der Standort Bad Neustadt dadurch nicht geschwächt oder gar gefährdet.
„Die Bedeutung unseres Stammsitzes in Bad Neustadt nimmt trotz der weiteren Internationalisierung unseres Geschäftes keinesfalls ab“, so Preh-Geschäftsführer Dr. Michael Roesnick. „Auch durch die neue Fertigung in Rumänien gehen unter dem Strich keine Arbeitsplätze in Bad Neustadt verloren.“
Gemischte Gefühle
Allerdings verschieben sich nach Angaben Roesnicks die Gewichte im Stammwerk an der Fränkischen Saale. „Der Anteil der Fertigung schrumpft, während die Produktentwicklung ausgebaut wird.“ Für Betriebsratschef Egon Friedel ist deshalb klar: „Es gibt eine Verschiebung von einfachen Tätigkeiten zu immer mehr hoch qualifizierten Arbeitsplätzen. Auf längere Sicht hat das natürlich Auswirkungen.“ Damit zeichnet sich ab, dass ein Teil der derzeit gut 600 Jobs in der Fertigung mittel- oder langfristig wegfällt.
„Das erzeugt natürlich Sorgen und Ängste“, so Friedel mit Blick auf die Rumänien-Pläne. Der Betriebsrat betrachte die Entwicklung mit gemischten Gefühlen. „Ein Personalabbau ist aber derzeit nicht zu erwarten“, ist sich der Arbeitnehmervertreter sicher.
Standortsicherung
Friedel verweist in diesem Zusammenhang auf eine Vereinbarung zur Standortsicherung, die die Arbeitnehmer mit dem Unternehmen geschlossen haben. „Da wurde ein ganzes Paket geschnürt“, so der Betriebsratsvorsitzende. Beitrag der Beschäftigten dazu ist dem Vernehmen nach unter anderem Mehrarbeit.
In dem Werk in Tirgu Mures, einer Universitätsstadt mit 165 000 Einwohnern in der Mitte des Landes, will Preh zunächst mit rund 30 Mitarbeitern produzieren. „Für 2009 ist ein Aufbau der Belegschaft auf 50 bis 80 Mitarbeiter geplant“, so Geschäftsführer Roesnick.
Wachstumskurs
„Wir benötigen das Standbein in Rumänien, um in dem zunehmend scharfen Wettbewerb im Automobilzuliefergeschäft wettbewerbsfähig zu bleiben“, erklärt der Preh-Chef weiter. Neben dem Bau des Werkes in Rumänien soll auch die Niederlassung im mexikanischen Monterrey ausgebaut werden.
Daten & Fakten
Preh GmbH Mit einem Umsatz von 321 Millionen Euro hat der Bad Neustädter Automobilzulieferer 2007 nach eigenen Angaben eine neue Bestmarke erreicht. Neben dem Stammwerk in Bad Neustadt besitzt Preh weitere Produktionsstandorte in Willich (Nordrhein-Westfalen) sowie in Portugal und Mexiko.