Bei der ersten Gemeinderatssitzung des Jahres 2023 war im Gremium vor allem eines gefragt: Durchhaltevermögen. Die Bauleitplanungen zu den Kleingartengebieten "Gansecke", "Schleifkutte" und "Torwiesen" gingen in die nächste Runde, wie Bürgermeister Thomas Fischer erklärte. Da das Prozedere mit einem erheblichen bürokratischen und zeitlichen Aufwand verbunden ist, kam Unmut auf. "Was sein muss, muss sein", mahnte Fischer – und so arbeitete sich das Gremium durch eine Vielzahl an Stellungnahmen und den damit einhergehenden kommunalen Abwägungen.
Lebhaft wurde über die Beschaffung eines Tanklöschfahrzeugs (TLF) zur Aufstockung der örtlichen Feuerwehr diskutiert. Dazu standen Kommandant Dominik Fischer und zweiter Kommandant Andreas Büttner Rede und Antwort. Anfang 2022 fiel der Beschluss, 400.000 Euro für ein neues Fahrzeug im Haushaltsjahr 2023 einzuplanen. Jetzt konnten die Feuerwehrleute aufgrund guter Beziehungen ein Angebot für ein gebrauchtes TLF, Baujahr 2003, vorlegen. "Der Platz dafür ist da, finanziell sieht es heuer ziemlich gut aus", erklärte Thomas Fischer, nachdem zuvor detailliert über die Ausstattung gesprochen worden war.
Ausrüstung wird ergänzt
Gilbert Metz wollte wissen, ob innerhalb der Truppe überhaupt ausreichend Fachleute zur Verfügung stünden, um ein zweites Fahrzeug einzusetzen. Dies konnten Fischer und Büttner bejahen, da bei diesem Fahrzeugtyp mit Truppkabine lediglich drei Mann Besatzung nötig seien. Das gebrauchte TLF komme von einer Werksfeuerwehr, sei bestens gewartet und könne noch mindestens zehn Jahre seinen Dienst tun, hieß es.
Susanna Petzold fragte nach, ob es nicht ratsam sei, in ein Neufahrzeug zu investieren. Als Begründung nannte sie die entspannte Haushaltslage und den Umstand, dass man damit deutlich länger auf der sicheren Seite stehe. Nach Abwägung fiel der einstimmige Beschluss über die Anschaffung des gebrauchten TLF 16/24-TR gemäß Angebot (41.100 Euro). Zudem hatten beide Kommandanten als Ergänzungsbeladung eine Bedarfsliste an Ausrüstungsgegenständen erstellt und bei verschiedenen Feuerwehrfachhändlern Angebot angefordert. Hier erhielt die Mahr GmbH aus Würzburg als günstigster Anbieter für 17.750 Euro brutto den Zuschlag.
Als Mischgebiet ausgezeichnet
Ende Mai letzten Jahres wurde eine Voranfrage für den Neubau zweier Maschinenhallen und einer Unterstellhalle in Neustädtles negativ beschieden. Nun stand der Antrag zum Neubau eines Auto- und Wohnmobilstellplatzes auf genannter Gemarkung zur Debatte. Der Bereich ist als Mischgebiet ausgezeichnet, in dem Stellplätze und Garagen zulässig sind. Es entbrannte ein verbaler Schlagabtausch bezüglich einer potenziellen Nutzungseinschränkung. Ratsmitglied Volker Schulte-Overberg hatte hierfür kein Verständnis. Aus Sicht der Verwaltung sprach ebenfalls nichts gegen den ursprünglichen Antrag. Schließlich wurde das gemeindliche Einvernehmen ohne Einschränkung mehrheitlich (vier Gegenstimmen) erteilt.
Bezüglich der Streitigkeiten rund um das "Blaue Haus" im Ortskern laufe alles auf eine gütliche Einigung hinaus, konnte Bürgermeister Thomas Fischer den öffentlichen Sitzungsteil mit einer guten Nachricht beenden.