Mehrere Mobilfunkanbieter wollen die Empfangssituation in Leinach ändern. Zu dem Tagesordnungspunkt konnte Bürgermeister Jürgen Heusinger in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag den Beauftragten des Landratsamtes, Frank Reichert, begrüßen. Die Vertreter der Telekom sind coronabedingt verhindert, die anderen Anbieter nehmen an Infoveranstaltungen nicht teil.
Eine Information für die Gemeinderäte sollte in der Sitzung zunächst durchgeführt werden, eine Beteiligung der Leinacher Bürger folgt. Wie Reichert berichtete, ist die Gemeinde Sulzfeld im April 2019 auf Anregung der Landkreisverwaltung in ein Markterkundungsverfahren nach der Bayerischen Mobilfunkrichtlinie eingestiegen.
Ein naher Standort ist günstiger
An der Aktion "Wir-jagen-Funklöcher" hat die Gemeinde nicht teilgenommen. Das Ergebnis der Markterkundung, Fördermöglichkeiten und mögliche Suchkreise der Anbieter wurden der Gemeinde inzwischen mitgeteilt. In seiner Sitzung vom 6. Oktober 2020 hat der Gemeinderat den Beschluss gefasst, zur nächsten Sitzung Vertreter der Betreiber einzuladen. Wie Reichert informierte, ist die Strahlungsstärke eines Sendemastes und des Handys geringer, je näher der Mast am Dorf ist. Das bedeutet, ein Mobiltelefon muss sich weniger "anstrengen", um eine gute Verbindung herzustellen.
Die Gemeinde hat drei Standorte innerhalb der vorgegebenen Suchkreise vorgeschlagen, auf dem Feuerwehrhaus, am Jugendheim oder am Grünabfallplatz. "Wir sammeln Informationen, entscheiden müssen die Leinacher Bürger selbst, was sie letztendlich haben wollen", sagte der Bürgermeister. Sobald es möglich ist, wird eine Bürgerversammlung für die Leinacher abgehalten.
Photovoltaik-Interessent
Die Firmas Südwerk aus Burgkunstadt stellte erneut eine Anfrage an die Gemeinde, ob Interesse an einer Photovoltaik-Freiflächenanlage besteht. Das herausgesuchte Gelände in der Gemarkung Kleinbardorf wäre nach Darstellung der möglichen Investoren nicht einsehbar. Vorgeschlagen wurde, dass die Gemeinde einen Teil der Anlage als Eigentümer selbst betreibt und der Investor sie schlüsselfertig übergibt. Den entsprechenden Brief verlas der Bürgermeister, allerdings fehlten konkrete Zahlen und Daten, sodass der Vorschlag zu den Akten gelegt wird.
"Wir sind nicht gegen die Photovoltaik, wir wollen wahrscheinlich auf dem Dach der Kläranlage selbst eine Anlage bauen", bemerkte Heusinger. Das käme finanziell allen Bürgern zugute. Eine Freiflächenanlage käme höchstens in Frage, wenn die Gemeinde etwas davon habe. Man wolle den Bürgern nicht den Anblick zumuten und der Gewinn fließe zu einem auswärtigen Investor. "Dass man Flyer verteilt, wie vorgeschlagen, ist nicht die Lösung", sagte Heusinger.
Ausgleichsflächen für Radwegebau
Beschlossen wurde, dem Grundstück auf der Flur-Nr. 24/1 in Leinach, das bisher noch keine Hausnummer und Lagebezeichnung hat, Rothofer Straße 3 zu nennen. Für den Radweg Kleinbardorf – Merkershausen war die erforderliche Ausgleichsfläche im südöstlichen Bereich des Bebauungsplangebietes "Krummig" vorgesehen. Nach Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt wäre diese Fläche dann doppelt belegt und ist zudem im Anschluss an den geplanten Spielplatz nicht zielführend.
Vorgeschlagen wurde das Verlegen der geplanten Heckenpflanzung auf die Flur-Nr. 4226. Auch diese Fläche ist zwar dem Bebauungsplan "Am Krummig" rechtsverbindlich zugeordnet, hier ist die Anlage der Heckenpflanzung jedoch aus naturschutzfachlicher Sicht als sinnvoller anzusehen. Dem stimmte der Gemeinderat nicht zu. Zweiter Bürgermeister Gerhard Eckert will sich nach einer geeigneten Fläche umsehen, der Punkt wurde vertagt.
Beschlüsse aus nichtöffentlicher Sitzung wurden bekannt gegeben: Die Kaufverhandlungen für die Grundstücke Flur-Nummern 345, 347, 5075, 5076, 6107/4 und 6109/10 können getätigt werden. Die Fischereipacht für die Flur-Nummern 276, 306, 325, 328 und 416/1 sollen an einem noch nicht feststehenden Termin versteigert werden. Die Gemeinde Sulzfeld hält am Erwerb der Flächen aus einem Nachlassverfahren fest. Das Kaufgeschäft kann getätigt werden.