Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Neustadt
Icon Pfeil nach unten

KLEINEIBSTADT: Von Anuschka und der roten Laura

KLEINEIBSTADT

Von Anuschka und der roten Laura

    • |
    • |
    Mit Sack und Pack unterwegs: Praktikantin Sarah Zubel sorgt für den Kartoffelnachschub für das Essensexperiment
    Mit Sack und Pack unterwegs: Praktikantin Sarah Zubel sorgt für den Kartoffelnachschub für das Essensexperiment Foto: Foto: Demmler

    Siegfried Reder hatte sie schon alle: Anuschka, rote Laura, Gunda und auch Princess.

    Anders als vielleicht gedacht hat sich der Landwirt aus Kleineibstadt aber nicht auf Frauen spezialisiert, sondern auf Kartoffeln. Für unser Projekt „So schmeckt Rhön-Grabfeld“ bin ich zum Naturlandhof Siegfried Reder gefahren und habe für die Kollegen der Redaktion Kartoffeln ausgegraben.

    Siegfried Reder besitzt über 50 Felder in Kleineibstadt und Umgebung. Auf einem Teil wächst Getreide, der andere ist für unterschiedliche Kartoffelsorten gedacht. Darunter befindet sich auch das Bamberger Hörnla, eine alte Kartoffelsorte aus Franken.

    Bereits zwei Jahre, bevor die Kartoffeln in die Erde gelegt werden, muss das jeweilige Feld brach gelegt werden. Dann wird gemulcht und gemäht, wodurch sich der Boden erholt und natürliche Nährstoffe anreicht. Durch das Mähen werden Unkraut wie die Distel entfernt. Im Herbst pflügt Siegfried Reder die Felder um, damit sich die Nährstoffe verteilen. Wenn es im April trocken ist, werden Kartoffelknollen in die Erde gelegt und mit Erde bedeckt. Die fangen dann an zu keimen und es wachsen neue Kartoffeln. Zwei bis drei mal die Woche überprüft der Landwirt die Pflanzen.

    Dabei sucht er nach kranken, die man an der veränderten Farbe – sie sind dann meistens gelb – erkennen kann. Die müssen entfernt werden, weil sich Krankheiten wie Viren und Bakterien auf andere Pflanzen übertragen. Die Ernte ist dann im Spätherbst und dauert um die vier Wochen. Mit einer Erntemaschine werden die reifen Kartoffeln dann aus der Erde gehoben. Dann werden sie nochmals auf Krankheiten überprüft. Siegfried Reder macht die Endkontrolle, damit er weiss, was an die Kunden raus geht. Der Landwirt erntet im Jahr um die 100 Tonnen Kartoffeln.

    Vor allem die Hitze und die lang anhaltende Trockenheit schaden den Kartoffeln. „Die Pflanzen sind alle schon am Limit“ sagt Reder. Der Landwirt befürchtet, dass mehr als ein Drittel der Ernte unbrauchbar ist. Momentan sei der Boden einfach zu trocken, sagt Reder. Die Kartoffeln benötigen jetzt vor allem einen sanften Regen und weniger Hitze.

    Auf solche Situationen ist der Landwirt vorbereitet. „Passiert so etwas alle zwölf Jahre, muss man das wegstecken. Passiert das alle vier Jahre, muss man alles überdenken.“ Momentan sorgt er sich mehr um die Ernte im nächsten Jahr, weil der brach gelegte Boden durch die Hitze bisher zu nährstoffarm ist. Der Landwirt ist vollkommen vom Wetter abhängig. Er bewässert seine Felder nie und hofft jetzt auf einen sanften Regen. „Die große, große Frage wird in Zukunft sein, ob es ohne Bewässerungsanlagen möglich sein wird.“

    Neben der Hitze sind Wildschweine ein großes Problem. Die fressen die Kartoffeln zwar nicht, fressen aber gerne die Insekten und Käfer, die sich auf den Pflanzen befinden. Die Käfer, Schmetterlinge und Würmer gehören aber zum ökologischen Landbau dazu, sagt Siegfried Reder.

    Die Kartoffeln in der Region zu holen, hat seine Vorteile, findet der Landwirt. Die Kunden können raus auf die Felder und sich die Kartoffeln anschauen. Es ist alles transparent und dadurch bekommen die Kunden mehr Vertrauen zur Arbeit und zum Anbau, so Reder weiter. Vor allem die Art, wie Kartoffeln in Geschäften verkauft werden, kritisiert er. „Die Kartoffel ist ein Nachtschattengewächs und das soll sie auch bis in den Kopftopf bleiben.

    “ Werden die Kartoffeln in Geschäften erwärmt und angestrahlt, glauben sie, sie müssen weiter wachsen und fangen an zu keimen, so Reder. Das mindert dann die Qualität mindern. Für unsere Projektwoche kommen Anuschka und Princess vom Naturlandhof Reder auf den Tisch.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden