GEO macht's möglich. Genauer gesagt, das kürzlich wieder eingeführte GEO-Nummernschild macht es möglich. Nämlich, dass der Fahrer des Fahrzeugs mit der Startnummer 84, einem grünen NSU Ro80 von 1972, seinen Vornamen auf dem Kennzeichen spazieren fahren kann: GEO-RG. Wie gut, wenn man gleich noch den passenden Namen für die Buchstabenkombination des Altlandkreises hat.
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Überhaupt haben bereits einige der Oldtimer, die auf dem Parkplatz der Mercedes-Niederlassung auf den Start der 16. Steigerwald-Main-Oldtimer-Fahrt warten, ein GEO-Nummernschild. So mancher ebenso stolze Oldtimerbesitzer wie überzeugte Gerolzhöfer hat sich auf das neue Kennzeichen gleich seine Wunschkombination prägen lassen.
Wie etwa Georg Zink, der Ro80-Fahrer. Oder wie Rainer Beringer. Auf seinem Nummernschild prangt die Kombination GEO SL 280. Schließlich ist der schwarze Mercedes Pagode, den er steuert, ein 280 SL. Und da hat er sich, wie er stolz erzählt, diese Kombination gleich gesichert, bevor vielleicht ein anderer 280 SL-Fahrer auf die gleiche Idee kommt.
Zink und Beringer sind zwei der 108 Teilnehmer, die sich heuer auf die gut 100 Kilometer lange „Acht“ durch die Region machen. Früh geht's an die Mainschleife. Da stehen auch sechs Wertungsprüfungen auf dem Programm. „Denn wir reden hier nicht nur Benzin“, macht Günter Engert von der ausrichtenden Motorsportvereinigung (MSVg) deutlich: „Das ist schon eine sportliche Fahrt.“ Sie zählt zum ADAC-Classic-Revival-Pokal, der Deutschen Meisterschaft des Automobilclubs.
Die Prüfungen sind knifflig und erfordern vom Fahrer sowohl Augenmaß als auch einen wohl dosierten Gasfuß. Dass das nicht eben einfach ist, davon darf sich auch Manfred Scheuermann überzeugen. Er hat das mit Abstand längste und schwerste Fahrzeug über die Strecke zu pilotieren: Einen Oldtimerbus Daimler-Benz 321 HL, Baujahr 1964. Der Bus landete einst in Frankreich, wo er in Rodez bis vor acht Jahren Dienst als Schulbus verrichtete. Als Scheuermann ihn fand, war er in einem kläglichen Zustand. „Wir konnten ihn zwar noch auf der Achse nach Hause fahren“, erzählt er, „aber wir durften uns darin nicht allzu viel bewegen. Sonst wären wir mitsamt den Sitzen auf der Straße gelegen.“ Der Rost hatte ganze Arbeit geleistet.
Wieder daheim in Kitzingen, begann Scheuermann, „aus dem Sieb wieder einen Kochtopf zu machen.“ Schablonen wurden aus Karton geschnitten, Bleche danach zugerichtet, alles verschweißt, grundiert, lackiert. Neue Chromteile mussten ebenfalls besorgt werden. Der Bus bekam einen neuen Motor, 130 PS stark, ein Turbolader kitzelt 170 PS heraus. Die Bremsen wurden entsprechend verstärkt. „Jetzt ist der Bus unser Schätzchen“, sagt Scheuermann: „Und das Fahren macht absoluten Spaß.“
Für die MSVg chauffiert er einige Ehrengäste über die Strecke. Was es ihm aber nicht erspart, sich auch der einen oder anderen Prüfung zu unterziehen. Im Schwarzacher Tor von Sommerach etwa gilt es, das Fahrzeug exakt in der Mitte zu positionieren. Scheuermann versucht es. Die Abstandsmessung zeigt: 44 Zentimeter nach links, 76 nach rechts. „Scheibenhonig“, kommentiert er lachend das Ergebnis: „Den ersten Platz holen wir nicht mehr.“ Dann gibt er Gas und genießt einfach die Freude am Fahren. Wie die 108 anderen Teilnehmer auch.
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