„Niederwerrn stellt die Grund-Infrastruktur bereits zur Verfügung“, lobte Klein bei seinem Besuch im Begegnungsraum des Seniorenzentrums der Arbeiterwohlfahrt.
Tatsächlich trägt man an der Wern bereits umfassend dem demographischen Wandel Rechnung. Im neuen AWO-Seniorenheim in der Hohmannstraße mit 73 Plätzen werden derzeit 60 Bewohner von 46 Mitarbeitern betreut, Heimleiterin ist Katrin Ahne (31) aus Leipzig. Seit November gibt es auch eine eigene Pflegestation für Demenzkranke im Haus.
Nebenan finden sich 18 betreute Wohnungen der Arbeiterwohlfahrt. In der Schweinfurter Straße entstehen derzeit weitere 20 Betreuungsplätze in einem Seniorenwohnheim, das Ende 2008 bezugsfertig sein soll.
Im „Niederwerrner Modell“ geht es aber vor allem um um das Wecken von Engagement – sowohl was die Nutzung der Fähigkeiten der älteren Nieder- und Oberwerrner als auch Hilfeleistungen für sie angeht. Erstmals im Seniorenzentrum anwesend waren 27 ehrenamtliche Helfer aus der Gemeinde, die sich im Bereich „Betreutes Wohnen zu Hause“ einsetzen wollen.
Aufbau einer Helferbörse
Geplant ist der Aufbau einer gemeindlichen Helferbörse, die Angebot und Nachfrage regeln soll: für allgemeine Hilfe und Beratung, Begleit- und Besuchsdienste, handwerkliche Hilfen, Einkaufs-, Bring- und Abholdienste, kulturelles Miteinander und so weiter. Über die „Rundschau“ soll ab Frühjahr über die möglichst Generationen übergreifende Seniorenarbeit informiert werden, ein Informationsblatt soll über die „Helferbörse“ aufklären.
Wolf-Dietrich Lang vom Arbeitskreis „Senioren in der Gemeinde“ fasste die neusten Entwicklungen zusammen: Über die bayerische Ehrenamtsversicherung seien Helfer in jedem Fall abgesichert. Desweiteren wurden im Niederwerrner Haushalt Mittel bereit gestellt, um eine Halbtagesstelle zur Koordination der Seniorenarbeit einrichten zu können.
Im Rahmen der Änderung der Pflegeversicherung seien bundesweit „Pflegestützpunkte“ für jeweils 20 000 Einwohner in Planung. Nach Berechnungen des Landratsamtes würde dies sechs solcher Stützpunkte im Kreis bedeuten, sehr wahrscheinlich unter Beteiligung Niederwerrns, vermutet Lang.
An gutem Willen seitens des Niederwerrner Helferkreises fehlt es jedenfalls nicht: Die benachbarte Hugo-von-Trimberg-Schule will 30 Schüler direkt in die Helferbörse einbringen, teilte Schulleiter Walter Langenberger mit – von Schachspielern bis zum Schulchor. Ernst Häublein regte an, dass jeder Helfer weitere zwei oder drei aktivieren sollte, um so die Hilfe zu einem Selbstläufer werden zu lassen.
Informationen über die Helferbörse bei Gerhard Roos im Rathaus, Tel. (0 97 21) 49 99 20.