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Sennfeld: Entwicklungskonzept: Die Stärken und Schwächen analysieren

Sennfeld

Entwicklungskonzept: Die Stärken und Schwächen analysieren

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    Das Verkehrs- und Parkproblem in der Sennfelder Hauptstraße wurde beim Ortsrundgang thematisiert.
    Das Verkehrs- und Parkproblem in der Sennfelder Hauptstraße wurde beim Ortsrundgang thematisiert. Foto: Silvia Eidel

    Wie soll sich die Gemeinde entwickeln? Wo liegen städtebauliche oder funktionale Mängel? Was läuft auch gut in Sennfeld? Solche Fragen sollen in einem integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept, kurz ISEK, erarbeitet werden. Bei einem Ortsrundgang für die Bevölkerung wurden einige Wünsche und Probleme genannt: eine Verbesserung des Plans und eine Lösung für den Parkverkehr in der Hauptstraße.

    Den Blick von außen auf die Gemeinde brachten die Städteplaner Tobias Preising und Michael Aulbach vom Nürnberger Büro Planwerk mit. Alle Themenfelder sollten beim ISEK beleuchtet werden, erläuterte Preising den 13 Sennfelder Bürgerinnen und Bürgern, darunter Gemeinderäte und Vereinsvorstände aus der ISEK-Lenkungsgruppe. Es geht um Tradition und Kultur, Freiräume, Straßen, Plätze, Verkehr, Klimawandel, soziale Angebote, aber auch um bauliche Mängel.

    Grundlage für Förderung

    Das Konzept soll als Leitlinie dienen und dem Gemeinderat bei seinen Entscheidungen helfen, so Preising. Ein ISEK ist vor allem auch Grundlage für Mittel aus der Städtebauförderung: 60 Prozent kann die Gemeinde damit für ihre Maßnahmen erhalten. In der Regel mündet ein ISEK in ein städtebauliches Sanierungsgebiet. Wichtig ist es, die Öffentlichkeit zu beteiligen.

    Deren Vertreter registrierten am Plan vor dem Rathaus, dass das "Wohnzimmer" der Gemeinde, so Walter Rachle, aufenthaltsfreundlicher werden könnte, um wieder zu einem Treffpunkt im Alltag zu werden. Geschlossene Geschäfte ringsum erschweren allerdings eine Wiederbelebung des Platzes.

    Wo man sich denn treffe, wollten die Stadtplaner wissen. Privat oder beim Bäcker, in der "Krone" oder auf dem Friedhof, lautete die Antwort. Schmerzhaft vermisst wird bei den Sennfeldern das vor fünf Jahren geschlossene Lokal "Schreibstube" an der Reichelshofer Straße.

    Gut genutztes Bürgerhaus

    An der dortigen Station wurde die Alte Schule positiv als gut genutztes Bürgerhaus registriert. Allerdings könne die mangelnde Barrierefreiheit ein Problem werden.

    In der Neubrunnstraße beschrieben die Rundgangsteilnehmer den nachgefragten Häuserstil mit "zusammengebastelt", teils mit "vielfältig". Als gelungen wurde die Straßensanierung samt Gehsteig gelobt. Den Planern fielen aber die vielen parkenden Autos auf. "Was ist in den Garagen?", fragten sie. Man habe mit der Sanierung ausreichend Parkmöglichkeiten geschaffen, sagte Bürgermeister Oliver Schulze. Auch beim laufenden Ausbau der Schweizer Straße sei dies ein Thema.

    Am Kastanienbaum in der Schweizer Straße wurde ein Tisch mit Bank angeregt. Der Ort liege am Radweg, so Helga Jurisch, werde gerne besucht.

    Die Zukunft des Sport- und Freizeitgeländes wollten die Planer an dieser Stelle wissen. Schulze verwies auf die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie: Aufgrund des Trinkwassereinzugsgebiets der Stadt und als Hochwasserschutzgebiet seien dort dauerhafte bauliche Veränderungen kaum zulässig. Selbst eine Renovierung der Tennisplätze sei gescheitert.

    Bäckerei als Treffpunkt

    SG-Mitvorsitzender Horst Wetterich beschrieb das Dilemma, dass das jetzige SG-Gelände Richtung Schwebheim vom Altort weit weg sei, die SKF-Anlage eigentlich gut erreichbar. Grundsätzlich wünsche er sich aber mehr Aufenthalt auf den SG-Anlagen samt Vereinslokal.

    Eine geschlossene Metzgerei in der Schweizerstraße wurde auf dem Weg zur Hauptstraße registriert. Dort wurde die wieder besetzte Bäckerei als großer Pluspunkt von allen genannt: Nicht nur für die Versorgung, sondern auch als Treffpunkt.

    Problematisch sei aber der Verkehr in der Hauptstraße, vor allem durch die vielen parkenden Autos, wurde einhellig erkannt. Sennfelds wichtigste Straße, eine Achse mit Blick zur Kirche, müsste verbessert werden. Tempo 30 wurde als Möglichkeit genannt. Der Straßenraum könnte so gestaltet werden, dass keine Rennbahn entstehe, meinten die Planer. Sogenannte "Schikanen" würden aber den Verkehr nicht abbremsen, sagte Thomas Mahr aus der gemeindlichen Bauverwaltung. Aus seiner Erfahrung seien Straßenschwellen einziges Mittel.

    Am Meduna di Livenza-Platz erläuterte der Bürgermeister den Planungsstand zur neuen Grund- und Mittelschule. Wenn nach dem Bau am jetzigen Schulstandort eine neue grüne Mitte entstehe und man angesichts eines erstellten ISEK 60 Prozent Förderung dafür erhalte, "warum nicht?", fragte er.

    Sennfeld als "Gemüsegärtchen am Main" könnte stärker thematisiert werden, war der Wunsch von Helga Jurisch. "Die ansässigen Betriebe gehören zur Identität des Orts, das muss man pflegen", pflichtete der Bürgermeister bei.

    Zur Erstellung des ISEK gibt es noch eine Abschlussveranstaltung, dann beschließt der Gemeinderat die Ziele und eine Maßnahmenliste, so Preising.

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