Seit Mitte vergangener Woche waren die Feuerwehren bei extremer Hitze und Trockenheit bei zahlreichen Flächen- und Maschinenbränden gefordert. Am Sonntag änderte sich dann die Lage schlagartig: Es gab wieder zahlreiche Feuerwehreinsätze - diesmal aber wegen Starkregen und gefluteter Keller.
Die tiefschwarze Wolkenwand verhieß nichts Gutes, die sich am Sonntagnachmittag im Nordosten aufbaute. Entsprechende Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes kündigten Starkregen und Sturm für die Region nördlich von Gerolzhofen an. Der Wetterdienst behielt diesmal Recht: Das ganz langsam ziehende Gewitter hatte Unmengen an Regen im Gepäck.
Erste Überschwemmungen gab es ab 14.20 Uhr im Bereich der Maintalgemeinden im Landkreis Haßberge. Die Integrierte Leitstelle Schweinfurt (ILS) hatte hier zwölf Einsätze zu koordinieren, teilt ILS-Schichtführer Mark Plate mit. Schwerpunkte der Überflutungen waren in Limbach, Eltmann, Zeil und Knetzgau.
Zuerst erwischte es im Bereich des Landkreises Schweinfurt dann die Ortschaft Obereuerheim, wo die ILS um 15.16 Uhr den ersten Alarm für die örtliche Feuerwehr wegen eines überfluteten Kellers auslöste. Dann zog die Front mit Starkregen langsam weiter nach Sulzheim, Alitzheim und Herlheim. Sulzheim war besonders betroffen. In zahlreiche Hauskeller drang Wasser ein. Binnen einer halben Stunde fielen an die 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Hinzu kam Sturm, der einige Bäume umwarf. Zum Vergleich: Wenige Kilometer weiter südlich in Gerolzhofen waren es während des ersten Gewitters gerade mal 15 Liter. Die ILS schickte zur Unterstützung der Sulzheimer Feuerwehr zusätzlich noch die Wehr aus Gerolzhofen. Bis 19 Uhr hatten die Wehren in Sulzheim gut zu tun. Es gab neun Einsatzorte, teilt Kommandant Martin Geier auf Anfrage mit.
In Alitzheim gab es fünf Einsatzstellen, unter anderem war auch der örtliche Kindergarten betroffen. Die Feuerwehr mit Kommandant Gerald Mikus an der Spitze half den Hausbesitzern mit vier Wassersaugern und Tauchpumpen.
In Herlheim war kurzfristig die Herlindenstraße in Richtung Gerolzhofen überflutet, nachdem es rund 40 Liter in einer halben Stunde geregnet hatte. Wasser drang in einige Anwesen. Die ILS schickte die Feuerwehr Herlheim und die Nachbarwehr aus Unterspiesheim. Alarm gab es auch für Röthlein.
Insgesamt gab es im Landkreis Schweinfurt laut ILS für die Feuerwehren 17 Unwettereinsätze. Das Personal der Schweinfurter Leitstelle wurde während des Unwetters kurzfristig um drei weitere Mitarbeiter aufgestockt, um die vielen Notrufe entgegennehmen und die laufenden Einsätze koordinieren zu können.
Der Diskussionszeitraum für diesen Artikel ist leider schon abgelaufen. Sie können daher keine neuen Beiträge zu diesem Artikel verfassen!