Kein Verständnis zeigen der Abgeordnete der Bündnisgrünen-Landtagsfraktion Paul Knoblach aus Garstadt und der Schweinfurter Kreisverband für die von den Forstbehörden verantwortete "flächige Vergiftung von Waldungen" vom Hubschrauber aus im Bereich Zeuzleben/Schraudenbach am zurückliegenden Sonntag, heißt es in einer Pressemitteilung.
Zum einen, weil das mutmaßlich eingesetzte Pestizid Mimic nicht nur gezielt den Schwammspinner vernichte, sondern auch andere Insekten, wie zum Beispiel Schmetterlings-, Tag- und Nachtfalterraupen, töte. Es sei außerdem nachgewiesen, dass in den „behandelten“ Wäldern die Vogelbruten sterben oder sie diese Gebiete verlassen, weil die Vögel keine Insekten mehr finden. „Aus reinen Kostengründen wird auf die umweltverträgliche Alternative, die Beseitigung der Eigelege und das Einsammeln der Raupen, verzichtet", so Kreisvorsitzender Johannes Weiß.
Zweitens konterkariere eine solche Maßnahme das von 1,7 Millionen Menschen unterstützte Volksbegehren „Rettet die Bienen“, dessen Forderungen jetzt sogar von der Staatsregierung gut geheißen und übernommen würden.
Drittens sei die Aktion vom Sonntag aber vor allem deshalb zu verurteilen, weil sie nach den Grünen vorliegenden Informationen für diesen Waldbereich nicht angekündigt und offensichtlich das Gebiet auch nicht abgesperrt gewesen sei. „Und das an einem sonnigen Sonntag, an dem die Menschen auch im Wald unterwegs sind, das ist verantwortungslos“, erklärt Knoblach in der gemeinsamen Mitteilung mit dem Kreisverband der Bündnisgrünen.
Dass der Bund Naturschutz in diesem Waldrevier und in der sich anschließenden Streuobstwiese einen geplanten Walderlebnistag absagte, sei zwar die richtige Reaktion. „Traurig ist das aber dennoch, weil die Forstverwaltung mitunter zu vergessen scheint, dass das Ökosystem Wald nicht nur aus Bäumen besteht“, so Knoblach.
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