Gustl Mollath will sich in Schweinfurt auf die Wiederaufnahme seines Prozesses vor dem Landgericht Regensburg vorbereiten. Das sagte der 56-Jährige in einem Interview, das die Zeitschrift „Stern“ am Donnerstag veröffentlich hat. Demnach habe ein Freund eine Wohnung für ihn in der Stadt angemietet.
Nach Informationen dieser Zeitung soll ein Schweinfurter Geschäftsmann, der wie Mollath eine Leidenschaft für alte und schnelle Autos pflegt, diesen Hilfsdienst geleistet haben. Am vergangenen Samstag war er zudem Gast beim Sommerfest des Unternehmers. Bereits in der vergangenen Woche hatte ein Schulfreund dem gelernten Maschinenbauer Mollath einen Arbeitsplatz in einer Firma in Haßfurt (Lkr. Haßberge) angeboten, die Leichtmetallflugzeuge herstellt.
Mollath war am 6. August aus der Psychiatrie in Bayreuth entlassen worden. Er war 2006 zwangseingewiesen worden, nachdem er in einem Prozess wegen Körperverletzung gegen seine damalige Frau und Freiheitsberaubung für schuldunfähig erklärt worden war. Dieses Verfahren soll nun wieder aufgenommen werden.
Wie Mollath im Stern-Interview sagte, habe er in der Klinik 27 Kisten mit Unterlagen über seinen Fall erstellt. In der Schweinfurter Wohnung wolle er sie studieren, um sich „genauestens“ auf das Verfahren vorzubereiten. Im Interview spricht er zudem von psychischer Folter und Willkür, die ihm während seines siebeneinhalb Jahre dauernden Aufenthalts in der Psychiatrie widerfahren seien.
Josef Schäfer
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