"Es ist natürlich ein Haushalt, der wenn man ihn sieht, und wenn man die Verschuldung der letzten Jahre sieht, etwas Bauchschmerzen macht", musste Üchtelhausens Bürgermeister Johannes Grebner zugeben: "Er ist dennoch zurückhaltend und geht nicht über unsere Möglichkeiten hinaus. Wir haben jetzt eine Niedrigzinszeit, in der man schon etwas Mut haben sollte zu investieren." Große Investitionen für die Zukunft stehen für die Gemeinde an. Etwa für Bürgerhäuser, Kinderbetreuung und für das neue Gewerbegebiet. "Das ist gut investiertes Geld", ist sich Grebner sicher. Langfristig würde davon auch der Haushalt wieder profitieren.
Aufgrund der kräftigen Investitionstätigkeit in den nächsten Jahren wird der Schuldenstand der Gemeinde steigen. Die bereits begonnenen und noch anstehenden Investitionen bedeuten dabei für die Gemeinde einen "Kraftakt, der aus eigenen Mitteln bewältigt werden muss." Die erhoffte Stabilisierungshilfe durch den Freistaat blieb aus. Anders als manch andere Gemeinde leidet Üchtelhausen allerdings finanziell nicht erheblich unter der Corona-Krise, unter anderem weil die Gewerbesteuereinnahmen ohnehin verhältnismäßig gering ausfallen. Trotzdem müsse man Investitionen weiter mit Bedacht vornehmen, heißt es seitens der Verwaltung.
Einnahmen auf dem Niveau des Vorjahres
Die Einnahmen im Haushalt 2021 bewegen sich auf ähnlichem Niveau zum Vorjahr. Leicht gestiegen sind die Ausgaben im Verwaltungshaushalt um 1,99 Prozent auf jetzt 7 596 100 Euro. Die im Vermögenshaushalt sind dagegen 8,32 Prozent niedriger angesetzt als 2020 – auf 6 302 500 Euro. Die "kräftigen Investitionstätigkeiten", wie sie Harald Mantel von der Geschäftsleitung des Rathauses bezeichnet, sind 2021 auf 5 392 000 Euro, 2022 auf 6 781 000 Euro, 2023 auf 4 460 000 Euro und 2024 auf 4 274 000 Euro angesetzt.
Der Haushalt der Gemeinde Üchtelhausen enthält Verpflichtungsermächtigungen, ist deshalb Genehmigungspflichtig und muss somit dem Landratsamt vorgelegt werden. Die Verschuldung der Gemeinde konnte seit 2013 sukzessive zurückgeführt werden. Zum Jahresbeginn beträgt der Schuldenstand 2 477 188 Euro und liegt damit knapp unter den insgesamt gebildeten Rücklagen in Höhe von 2 590 100 Euro.
Die Kreditermächtigung aus der Haushaltssatzung 2020 in Höhe von 1 350 000 Euro wird nun im Haushaltsjahr 2021 in Anspruch genommen. Eine weitere Kreditaufnahme für dieses Jahr ist nicht geplant. Die im Finanzplan vorgesehen Investitionen werden in den nächsten Jahren zum vollständigen Abbau der Rücklagen und somit einem Schuldenanstieg führen. 2022 ist eine Kreditaufnahme in Höhe von 3 600 000 Euro vorgesehen. Was dann Ende 2022 zu einem Schuldenhöchststand von knapp 7 Millionen Euro führen wird. Die Mindestzuführung an den Vermögenshaushalt wird jedoch auch dann noch gewährleistet bleiben. Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben nach dem Haushaltsplan wird auf 600 000 Euro festgesetzt. Der Gemeinderat stimmte der Haushaltssatzung mit Haushaltsplan für das Jahr 2021 einstimmig zu.
Der Diskussionszeitraum für diesen Artikel ist leider schon abgelaufen. Sie können daher keine neuen Beiträge zu diesem Artikel verfassen!