


Karl Endres (Poppenhausen/Baden) und Reinhold Schmitt (Poppenhausen/Unterfranken) haben alle zwanzig Poppenhausen-Treffen miterlebt. Am Wochenende feierten die beiden „Urväter der Idee“ mit den Bürgern der vier gleichnamigen Gemeinden in der Werntalhalle.
Am 16. Juni 1979 trafen sich erstmals die Poppenhausen aus Hessen (Wasserkuppe) und Baden mit Vertretern aus dem Kreis Schweinfurt. Seit dem wurden die Treffen mit Jubiläen zusammengelegt, diesmal mit dem der 125-Jahr-Feier der Soldaten und dem 50. Geburtstag der Reservistenkameradschaft. Deshalb zogen die Teilnehmer – angeführt von der Musikkappelle aus dem hiesigen Poppenhausen und dem Reservistenehrenzug – zum Friedhof.
Dort erinnerte Bürgermeister Ludwig Nätscher in seiner Ansprache an all das Leid, das die Kriege auch über die Poppenhäuser Bürger gebracht hatten. Mehr als 80 Tote musste die Gemeinde beklagen. Er freute sich an die längste Friedensperiode, die jetzt schon seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs andauert. Ausdrücklich lobte er die Willkommenskultur bei den Bürgern seiner Gemeinde, die Kriegsflüchtlingen geholfen haben und jetzt immer noch betreuen.
Alfred Schmitt, Vorstand des Musikvereins und Oberstleutnant der Reserve, berichtete am Ehrenmal in bewegenden Worten über die Einberufung seines Großonkels, der in den Ersten Weltkrieg gezogen war. Erst vor wenigen Jahren, so Schmitt, hatten er und seine Familie in Frankreich am Grab Abschied nehmen können.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen begrüßte Gastgeber Ludwig Nätscher seine Bürgermeister-Kollegen Murcus Wessels (Baden), Christopher Other (Thüringen) und Manfred Helfrich (Wasserkuppe, Hessen) Er freute sich, dass auch ein paar „Altbürgermeister“ den Weg nach Unterfranken gefunden hatten.
In seinem knappen Grußwort lobte stellvertretender Landrat Peter Seifert die Initiative der vier Poppenhausen und gratulierte zum 20. Treffen. Die Bürgermeister aus den drei Gastorten hatten kleine Geschenke mitgebracht – Leckeres zum Essen und Trinken, ein Bild und eine Grafik für das Rathaus. Ludwig Nätscher bedankte sich mit der Ehrengabe der zweitägigen Veranstaltung, eine Fotoplatte mit dem „Blick auf Poppenhausen“.
Nach dem offiziellen Teil lud Nätscher die Gäste ein, die historischen Traktoren auf dem Vorplatz anzuschauen, der Ausstellung des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge in der Aula einen Besuch abzustatten oder sein Glück an der Biermaßrutsche zu versuchen. Auf die Kinder warteten ein Kletterturm und weitere Überraschungen.
Die musikalische Begleitung des Tages übernahmen die Musikkapellen der „Poppenhausen“-Gemeinden im Wechsel. Dabei erklang auch der „Gruß aus Poppenhausen“, komponiert von Karlheinz Kern, der mit nach Unterfranken gekommen war.
Das traditionelle Vergleichsschießen der Gemeinderäte konnte diesmal die Delegation aus Thüringen gewinnen. Das nächste Treffen soll in zwei Jahren – wahrscheinlich auch im Juli – in Thüringen stattfinden. Die Ortschaft Poppenhausen ist dort ein Teil der Gemeinde Hellingen (Landkreis Hildburghausen).
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