Viel Freude bereitet hat die gemeinsame Arbeit bei der Pausenhofgestaltung in der Albert-Schweitzer-Schule (ASS). Sie ist in diesen Tagen fertig geworden. Am Ende noch mit Unterstützung der Power-Aktion „Zeit für Helden“.
Rolf Münch als Leiter der Grundschule ist voll des Lobes über die Gemeinschaftsleistung von Lehrern, Elternbeiräten und Schülern an fünf Wochenenden.
Er selbst habe über 500 Arbeitsstunden investiert für die Organisation der Arbeiten und das Bereitstellen von Material. Die Stadt habe einen Zuschuss von 5000 Euro gegeben. Damit habe man die Gestaltungsaktion (rund 7500 Euro Materialkosten) überhaupt erst in Gang bringen können.
60 Elternhelfer waren an fünf Wochenenden vor Ort, um Ausschachtarbeiten vorzunehmen, Beton zu mischen oder Löcher in die Erde zu graben. Das habe das Wir-Gefühl bei Eltern und Schülern gestärkt. Als Rolf Münch vor fünf Jahren die Leitung der Grundschule übernahm, habe er sich zum Ziel gesetzt: Der Pausenhof muss schöner werden, um den Kindern das Erlebnis „bewegte Pause“ vermitteln zu können.
13 Stationen sind jetzt entstanden mit Balancierstange, Kletterwand und Kletterclowns, einer meterlangen Reifenschlange, Torwandanlage und einem Völkerball-Spielfeld. Wichtig sei, so Rolf Münch, dass auf diese Weise Aggressionen spielend abgebaut werden. Münch, der am heutigen Dienstag offiziell in den Ruhestand verabschiedet wird, bezeichnet die Pausenhofgestaltung als die Krönung seiner Arbeit an der Albert-Schweitzer-Schule.
Den Eingangsbereich haben die Schüler der zweiten und sechsten Klassen mit Motiven des Wiener Künstlers Friedensreich Hundertwasser farblich gestaltet, unter der Anleitung der Lehrer Brigitte Ledwig und Christian Schad. Sie haben die Klassen geteilt und die Zweit- und Sechstklässler im Tutorensystem zusammen gebracht, um zunächst der Frage nachzugehen, wie eine Hundertwasser-Schule aussehen könnte, und um eigene Ideen zu entwickeln.
Dabei ist es zu respektablen Ergebnissen gekommen, die selbst vor einem Feuerlöscher nicht halt machten: Er präsentiert sich jetzt in einer künstlerisch gestalteten Wandnische, Türrahmen wurden farblich im Hundertwasser-Stil aufgepeppt und das riesige Eingangsgemälde dokumentiert einmal mehr, wie stark sich die Schüler mit dem Künstler Hundertwasser identifiziert haben.
Sogar das bronzene Wandkreuz haben sie in das Gemälde einbezogen. Besonders stolz sind die Schüler über die fantastische Hundertwasser-Stadt, die als Gemeinschafts-Kunstobjekt den Eingangsbereich ziert.
„Hundertwasser ist erst der Anfang“, kündigen Brigitte Ledwig und Christian Schad an. Sie wollen mit den Schülern auch noch die anderen Flure der ASS von ihrem Zweckfunktionalismus befreien. Dabei denken sie an Motive von Kandinsky, Miró oder Klee, um diese gegen tristes Schul-Image mit freudlosen Gängen einzusetzen. Kunstunterricht in dieser Form sei natürlich viel anstrengender, als der im Klassenzimmer.
Das ganzheitliche Projekt habe den Kindern einmal Gelegenheit geboten, sich mit Hundertwasser und seiner Malerei auseinanderzusetzen, aber auch die eigene Phantasie herauszufordern. Wichtig sei für die Schüler die Erfahrung, in ihrer Schule künstlerische Spuren zu hinterlassen, aber auch, dass die Schule lebt.