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SCHWEINFURT: Interkulturelle Wochen: Zeitkultur statt Leitkultur

SCHWEINFURT

Interkulturelle Wochen: Zeitkultur statt Leitkultur

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    Multikulti rockt noch immer: In der Rathausdiele gab es den gemeinsamen Ausklang der Interkulturellen Wochen.
    Multikulti rockt noch immer: In der Rathausdiele gab es den gemeinsamen Ausklang der Interkulturellen Wochen. Foto: Foto: Uwe Eichler

    „Hebt man nun den Blick, sieht man keine Grenzen mehr“: Die Gedanken von Bürgermeisterin Sorya Lippert gingen für einen Moment zurück, beim Abschluss der Interkulturellen Wochen in der Rathausdiele.

    Der Monat des kulturellen Miteinanders hatte mit diesem Zitat einige Stockwerke höher, auf dem Dach des Rathauses begonnen: Noch ganz unter dem Eindruck eines relativ hohen Schweinfurter Wähler-Anteils für die Rechtspopulisten, bei den Bundestagswahlen. Nun redeten alle von Jamaika, sagte Lippert. „Wenn das nicht Interkultur pur ist“, so die Schweinfurterin mit pakistanischen Wurzeln.

    Interkulturelle Barrierefreiheit

    Das Lexikon definiere Kultur als „die Gesamtheit der geistigen, künstlerischen und wissenschaftlichen Leistungen, die ein Volk oder eine Epoche verbinden“. Mit Betonung auf dem „oder“ und der eigenen Wahlfreiheit: „Wir sollten uns mehr über die Epoche definieren und weniger über das Volk.“ Lippert warb nun für „interkulturelle Barrierefreiheit“ und lud auch die Muslime ein, Theaterstücke oder die „Nacht der offenen Kirchen“ zu besuchen. Ebenso, zuhause mal die deutsche Küche auszuprobieren.

    Im nächsten Jahr wird Zehnjähriges gefeiert

    Matthias Kreß zog als Integrationsbeauftragter der Stadt eine positive Bilanz der rund dreißig Einzelveranstaltungen. Man habe viele neue Teilnehmer und Besucher gewonnen. Eine kleine Ausstellung auf den Gängen blickte zurück, etwa auf das Panamerikanische Frühstück oder „Türkisch Kochen“, auf Ausstellungen, Tanzabende, Filme und Vorträge, bevor im nächsten Jahr dann bereits das Jubiläum „Zehn Jahre IKW Schweinfurt“ gefeiert wird. Zusammen mit Olga Balujew führte der Moderator durch den Ausklang 2017.

    Zu Beginn gab es Klavier-Interpretationen, durch Jareem Willmore. Der 16-jährige mit teilweise amerikanischer Abstammung ist Schüler der Walther Rathenau-Realschule, mehrfacher Landespreisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und ein großer Fan von Barock, Klassik und Romantik: in diesem Fall erklang die Symphonie in e-Moll von Joseph Haydn sowie eine Fantasie in d-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart, sowie verdienter Beifall.

    Weiter ging es mit zwei i-Campus-Studenten der FH, dem Indonesier Hanna Eureka und André Klein (Deutschland), mit einem gemeinsamen Song von Stevie Wonder.

    Im Anschluss erklang die „orientalische Zither“: Ibrahim Bajo spielt das Kasteninstrument Kanun, in der „Syriab Band“, und stammt aus der syrischen Region Idlib.

    Musik grenzenlos

    An diesem Abend trat er zusammen mit Abed Harsony und Yousef Junid auf, der in Schweinfurt lebt und schon mehrfach mit dem Bruder sowie dem Gerolzhofener Orchester „Musik grenzenlos“ aufgetreten ist.

    Die jungen Flüchtlinge hatten schon ein Konzert in Hamburg, mit dem „Ensemble Reflektor“, nun gab es eine kleine Improvisation der „Syriab Band“, ein Liebeslied und das „Longer Fara Fasa“.

    4forfun präsentieren Evergreens

    Bevor dann eine Schweinfurter Combo mit halbgriechisch-türkisch-fränkischem Hintergrund übernahm: „4forfun“, sprich Bastian Späth, Bianka Brückner sowie die singenden Integrationsbeiräte Peter und Nurcan Hofmann, verstärkt um Eva Meidel an der Querflöte, Stefan Beck am Bass und Klaus Friedel am Schlagzeug.

    Das Vokalensemble präsentierte Rockklassiker und Evergreens, von Joe Cocker bis zu den Comedian Harmonists. Aus Amore-Italien ging es in Windeseile zu Sonne und Samba nach Südamerika und von dort in die temperamentvolle Türkei, der Erstheimat von Nurcan, die unter anderem einen türkischen Hochzeitsschlager beisteuerte.

    Bevor am Ende alle zusammen auf der Bühne standen, bevor das gemeinsame morgen- wie abendländische Bufett eröffnet wurde.

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