Den Sommer 2018 werden die Sennfelder wohl länger nicht vergessen. Obgleich er so heiß war und zum Baden sozusagen im „eigenen“ See vor Ort geradezu eingeladen hat, hatten sie über Wochen wenig davon. Fast durchgängig ist das Gewässer seit Ende Juni schon gesperrt, nachdem zwei verrostende Brandbomben aus dem Zweiten Weltkrieg im Untergrund Phosphor freigesetzt hatten, der in Form von weißen Blubberblasen oder „Rauch“ an die Oberfläche gelangt war.
Wieder zwei kleine Bomben entsorgt
Besucher hatten das gesehen und gefilmt. Bürgermeister Oliver Schulze sperrte daraufhin den beliebten Badesee und lässt seitdem die Spezialfirma Lutomsky das Gewässer nach den gefährlichen Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg absuchen: Die Funde wurden dann vom Kampfmittelräumkommando Tauber aus Nürnberg weggeschafft und vernichtet.
Die größte Brandbombe war 125 Kilogramm schwer. Später wurde zwei weitere verrostete und „teils aufgerissene“ Bombe mit einem Gewicht von 15 bis 20 Kilogramm geborgen und entsorgt.
Ein Auspuff, alte Kannen, Nachttöpfe
Die Geräte der Firma Lutomsky schlagen auf alles Metallische an, und so zogen die Taucher auch allerlei entsorgte Gebrauchsgegenstände aus dem Schlick und schafften sie ans Tageslicht: „Alte Kannen, Fahrradschlösser, Mofateile wie einen Auspuff und sogar Nachttöpfe“, berichtete Schulze. Eine Spielzeugdrohne, die ebenfalls im See lag, sei wohl versehentlich in das Gewässer gestürzt und abgesoffen.
Der Sommer war fast schon vorbei, als der beliebte Badesee nach dem zweiten Anlauf komplett bombenfrei war.