Zur Frühjahrs-Vollversammlung des Kreisjugendrings (KJR) Schweinfurt lud der Vorsitzende Christoph Simon alle Delegierten der Jugendverbände im Landkreis und zahlreiche Gäste aus der Kreispolitik und der Landkreisverwaltung in den Großen Sitzungssaal des Landratsamtes in Schweinfurt ein, heißt es in einer Pressemitteilung.
Er freute sich über 36 interessierte Delegierte und ganz besonders über Landrat Florian Töpper mit seinen beiden Stellvertretern Christine Bender und Peter Seifert.
Simon ging in seinen Grußworten auf die aktuellen Schüler-Demonstrationen unter dem Motto „Fridays for future“ ein. „Den Schülerinnen und Schülern geht es vordergründig nicht um das Schulschwänzen, sondern um ein Umdenken in der Klimapolitik“, so der KJR-Vorsitzende. „Den jungen Menschen mangelt es an echter Mitbestimmung“, erklärte Christoph Simon. Weiterhin dankte er Landrat Töpper und allen Kreistagsfraktionen für die ausnahmslos parteiübergreifende Unterstützung des Jugendrings. Zudem freute er sich über die Fortführung und Weiterentwicklung des Jugendbeteiligungsprojekts „Wir müssen reden! 2.0“, welches durch Mittel der Bayerischen Staatsregierung und des Bayerischen Jugendrings bis 31. Dezember 2019 unterstützt wird.
Anerkennung vom Landkreis
Landrat Florian Töpper dankte dem KJR und dem Vorstand für die geleistete Arbeit. In seinen Grußworten ging er auch darauf ein, dass die Arbeit des Jugendrings auf große Anerkennung bei Kreispolitik und Landkreisverwaltung stoße. „Sie sind im besten Sinne des Wortes ein meinungsstarker Vorstand, der für Pluralität und Demokratie steht, und Sie haben für den Jugendring viel erreicht“, bekundete Töpper. Zudem freut sich Florian Töpper über die sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen des KJR und des Landkreises und sichert die größtmögliche Unterstützung zu. „Sie als Jugendring und Jugendverbände leisten eine herausragende Arbeit im Landkreis, für die ich Ihnen sehr herzlich danke“, würdigte Landrat Töpper die Ehrenamtlichen im Saal. Im Anschluss daran knüpfte Florian Töpper an die Worte von Christoph Simon an. Er freut sich über das politische Interesse der Schülerinnen und Schüler bei den „Fridays for future“-Demonstrationen. Weiterhin mahnte er zur Teilnahme an den Europawahlen, die von außerordentlicher Bedeutung seien.
Weitere Grußworte sprachen Sebastian Dietz vom Bezirksjugendring Unterfranken und Christian Starodub, Vorsitzender des Stadtjugendrings Schweinfurt.
1600 ehrenamtliche Kilometer
In einer anschaulichen Präsentation stellte der Vorstand seinen Arbeitsbericht für das Jahr 2018 vor. Alleine die sieben ehrenamtlichen Mitglieder des KJR-Vorstands legten eine Strecke von circa 1600 Kilometern für die Jugendarbeit im Landkreis zurück. Der Vorsitzende, sein Stellvertreter und die weiteren fünf Beisitzer verbrachten ungefähr 248 Stunden in den eigenen Vorstandssitzungen, in der Durchführung von Freizeiten und in der Teilnahme an wichtigen Gesprächen, zum Beispiel mit dem Landrat oder dem Jugendamt. Nicht mitgezählt in der Bilanz sind die vielen Termine bei den Vereinen und Verbänden im Landkreis, die unzähligen Telefonate und der große E-Mail-Verkehr. Nach Vorstellung der Jahresrechnung und der Kassenprüfung wurde der Vorstand durch die Versammlung einstimmig entlastet.
Fast 180 000 Euro für die Jugendarbeit
Vorsitzender Christoph Simon freute sich, gemeinsam mit KJR-Geschäftsführerin Sabrina Leske den Nachtragshaushalt für 2019 in Höhe von 178 500 Euro vorzustellen. „Es handelt sich hierbei um einen Rekordhaushalt für den Jugendring, den es so noch nie gegeben hat“, konstatierte Simon. In ihren Erklärungen erläuterte Sabrina Leske das umfangreiche Zahlenwerk. Ausschlaggebend für den Nachtragshaushalt sind die Zuschüsse für die Weiterführung des Partizipationsprojekts „Wir müssen reden! 2.0". Die seit dem Haushaltsbeschluss im November 2018 eingetroffenen neuen Zuschüsse aus Mitteln des Kinder- und Jugendhilfeprogramms der Bayerischen Staatsregierung und des Bayerischen Jugendrings sowie die Anstellung einer Mitarbeiterin erfordern den neuen Haushaltsbeschluss. Nachdem der KJR als Gliederung des Bayerischen Jugendrings als Körperschaft des öffentlichen Rechts Haushaltshoheit besitzt, darf der Jugendring selbstständig über die Mittelverwendung bestimmen.
Grundlagenvertrag in entscheidender Phase
Seit über eineinhalb Jahren befinden sich Landkreis und KJR in der Ausgestaltungsphase für einen Grundlagenvertrag. Hierin sollen die Rahmenbedingungen der Jugendarbeit im Landkreis festgeschrieben werden, und eine Aufgabenzuweisung soll zwischen den Vertragsparteien erfolgen. In einem Kurzvortrag stellte der KJR-Vorstand vor, dass es bislang mehrere Treffen zur Ausgestaltung mit dem Landratsamt gab und man am 1. Januar 2020 ein In-Kraft-Treten erzielen möchte. Vorsitzender Christoph Simon freute sich, dass der KJR eigene Räumlichkeiten außerhalb des Landratsamtes erhalten soll, die Personalträgerschaft vom Landkreis an den Jugendring übergehen kann und eine Aufstockung an Personal und Finanzen erreicht werden kann. In den nächsten Monaten arbeiten Landkreis und Jugendring an der endgültigen Fassung des Grundlagenvertrags. Die Rückmeldungen der Delegierten waren hierauf sehr positiv, da auch so mittelfristig die Zuschüsse für die Jugendverbände gesichert werden können.
Einstimmig in die nächste Amtszeit
Im Mittelpunkt der Vollversammlung stand auch die turnusgemäße Neuwahl des gesamten Vorstands, nachdem die zweijährige Amtszeit aller sieben Vorstandsmitglieder endete. Nach den Kandidatenvorstellungen wählte die Versammlung Christoph Simon (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg) aus Gerolzhofen einstimmig in geheimer Abstimmung erneut zum Vorsitzenden. Mario Kneuer aus Bergrheinfeld von der Bayerischen Sportschützenjugend steht ihm als Stellvertreter zur Seite. Auch er konnte sich über seine einstimmige Wiederwahl in dieser Position freuen. Weiterhin wurden Anna-Katrin Kroll (DGB-Jugend) und Frank Genheimer-Haut (Feuerwehrjugend) von der Versammlung als Beisitzer im Vorstand bestätigt. Saskia Hartmann (Johanniter-Jugend) und Felix Palm (Evangelische Jugend) komplettieren als neue Beisitzer den Vorstand. Eine Beisitzer-Position konnte nicht besetzt werden. Als Einzelpersönlichkeiten berief der Jugendring Landrat Florian Töpper, Kreisrat Ingo Göllner, Doris Neuhoff aus Schwanfeld und Andreas Müller aus Dittelbrunn.
Vorsitzender Christoph Simon bat die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Nadine Bechmann, Marco Triest und Michael Hazelton nach vorne und würdigte unter großem Beifall der Versammlung deren Einsatz in den vergangenen Jahren. Nadine Bechmann und Marco Triest lag vor allem die Gestaltung des umfangreichen Ferien- und Freizeitenangebots am Herzen. In der jugendpolitischen Bildungsarbeit brachte sich Michael Hazelton mit sehr viel Engagement ein. Insgesamt verlassen mit den drei Personen zehn Jahre Vorstandserfahrung den Jugendring.