Um die Jahrtausendwende entstand in den Parks von New York eine Kraftsportbewegung namens Calisthenics, die ganz ohne schweren Gerätschaften, Gewichte und Hanteln auskommt. Es braucht lediglich ein paar festmontierte Gestelle – und schon kann das fast grenzenlose Eigengewichtstraining beginnen.
Mittlerweile gehören Calisthenics-Anlagen weltweit zum sportlichen Inventar der Kommunen. Auch in Schweinfurt ist der Trend längst angekommen. Nach der Anlage in den Wehranlagen, die 2018 eröffnet wurde und sich seither großer Beliebtheit bei Sportbegeisterten erfreut, wurde nun im Stadteil Bergl eine weiteres großes "Freiluft-Fitnessstudio" auf rund 100 Quadratmetern eröffnet.
Anlagen-Bau schwierig
Am Grünzentrum Bergl, in direkter Nachbarschaft zum Jugendtreff "Woodz" und der Albert-Schweitzer-Schule ist dort, wo einst eine Wasserspielanlage war, eine top-ausgestattete Calisthenics-Anlage entstanden. Der markante blaue Gussgummiboden aus EPDM-Belag sorgt dafür, dass die Sportlerinnen und Sportler weich landen. Die vielen Stangenkonstrukte ermöglichen vielfältige Übungen, von Klimmzügen bis hin zur "Human Flag", der Königsdisziplin im Calisthenics.

Auch für Handstände und verschiedene Variationen von Liegestützen sind extra Vorrichtungen in der Anlage am Bergl angebracht. Der Zugang zum Areal wurde barrierefrei gestaltet. Als Besonderheit wurde auch ein Rollstuhlkarussell installiert. Ein weiteres wurde in diesem Zuge zusätzlich in der Innenstadt zwischen Kunsthalle und Theater errichtet. Der Anlagen-Bau selbst gestaltete sich durchaus aufwendiger als es auf den ersten Blick erscheint. Es mussten Drainagen gebaut werden, unter dem letztlichen Belag benötigte es eine Asphaltschicht, auch eine Entwässerungsanlage war notwendig. Als Sitzgelegenheiten wurden recycelbare Kunststoffbänke angebracht.
Bereits mehrfacher Vandalismus
"Calisthenics-Anlagen sind sehr gefragt", erklärte Oberbürgermeister Sebastian Remelé bei der offiziellen Eröffnung bei einem wenig zum Freiluftsport einladendem Schmuddelwetter. Der OB verwies auf die gut frequentierte Anlage in den Wehranlagen. "Bei gutem Wetter sind dort immer viele junge Leute, die dort trainieren." Dem Wunsch nach einer weiteren Anlage ist die Stadt nun nachgekommen.
Mitfinanziert wurde die neue, behindertengerechte Sportstätte von der Willi-und-Gerda-Hartmann-Stiftung mit 20.000 Euro. Insgesamt kostete die Anlage rund 60.000 Euro. Ein paar Wermutstropfen gab es allerdings während des Baus von Juni bis zur Öffnung auch schon zu beklagen. Aufgrund von mehrfachem Vandalismus an der Anlage waren nachträgliche Arbeiten nötig.