(geri) Da die katholische Bücherei Egenhausen der Datenbank des Kompetenzzentrums im künftigen Fränkischen Bildstockzentrum Oberes Werntal weichen muss (wir berichteten), war im Gemeinderat eine Entscheidung über ihr künftiges Domizil erforderlich.
Bei fünf Gegenstimmen folgte der Rat der Empfehlung des Bauausschusses, für die Bücherei durch einen Umbau der vorhandenen Toilettenanlage einen neuen Standort zu schaffen, der dann 24 statt jetzt 16 Quadratmeter Fläche bietet. Verbunden wäre dies mit dem Bau einer behindertengerechten Toilette. Das wäre für das Bildstockzentrum von Vorteil, da dieses dann auch einen behindertengerechten Zugang bekäme, sagte Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl.
Bei Gesamtkosten von 40 500 Euro seien 23 000 Euro dem neuen Büchereiraum zuzurechnen. Davon könnten noch 4400 Euro durch Eigenleistungen beim Abbruch eingespart werden. Zusammen mit dem Musikverein soll eine Übergangslösung für die Bücherei gefunden werden.
Alternativvorschläge waren die Nutzung des Zwischengangs zum Musikerheim (24 500 Euro) und der Umbau der ehemaligen Küche (38 000 Euro). Kontrovers diskutiert wurde außerdem ein Ausbau des Obergeschosses im alten Rathaus, wofür sich das Büchereiteam in einem Schreiben ausgesprochen hatte. Hier wäre mit Sanierungskosten von 120 000 Euro zu rechnen, von denen selbst bei vollständiger Eigenleistung nur 40 Prozent eingespart werden könnten.
Stark machte sich Birgit Schmitt für eine Rathaus-Lösung, da für das denkmalgeschützte Gebäude langfristig sowieso Geld in die Hand genommen werden müsse. Roswitha Ziegler wandte ein, dass dafür ein Nutzungskonzept nötig wäre. Anita Kraus befand, dass es viele Liegenschaften gäbe, bei denen dringenderer Handlungsbedarf bestehe, weshalb Hans Kemmer sich für ein Liegenschafts-Konzept aussprach, mit dem die Gleichbehandlung aller Ortsteile gewährleistet würde.
Hubert Lutz machte dagegen den „Geschmack des Konzeptionslosen“ aus, da der Bücherei-Umzug bereits vom Vorgängergremium beschlossen worden sei. Dass erst so spät nach einer Lösung gesucht werde, „löst Unmut aus“, befand Lutz. Stephan Schäflein, verwies darauf, dass sowohl das Bücherei-Team als auch der Musikverein sich mit der Toiletten-Lösung einverstanden zeigten, weshalb „wir nicht so lange diskutieren sollten“.