Mit der der offiziellen Übergabe des umgesetzten und restaurierten Prozessionsaltars sind die Umgestaltungsmaßnahmen am Hirschfelder Friedhof abgeschlossen.
Lange hat es gedauert, doch nun strahlt das ganze Areal quasi in neuem Glanz: Eine Sitzanlage lädt zum Verweilen ein, der Bauhof hat Beete und Wege angelegt und im September wurde der verwitterte Sandstein-Prozessionsaltar abgebaut und auf einem vorbereiteten Fundament an neuer Stelle rechts vom Friedhofseingang wieder errichtet.
Im zweiten Schritt wurde der unter Denkmalschutz stehende Altar nun nach der Winterperiode vor Ort von Steinrestaurator Petro Schiller (Königsberg, Lkr. Haßberge) vorsichtig restauriert: eine Sisyphusarbeit, wie Schiller bei der Übergabe – auf Abstand natürlich – erklärt.
Der wuchtige, etwa fünf Tonnen schwere Prozessionsaltar von 1765 besteht aus einem mehrteiligen Postament mit Inschrift und einem Aufsatz mit einer Pietadarstellung. Prinzipiell in guten Zustand, wies das Denkmal aber leichte Riss- und Schalenbildungen, Absandungen, Substanz- und Farbverlust auf, die es vor Ort zu beheben galt; teils vorsichtig mit speziellen Dampf, teils in filigraner Handarbeit mit feinsten Freilegepinseln und Bürsten.
Gemeißelt wie gesprochen
Besonderes Augenmerk richtete Schiller bei der Übergabe auf die nun in dunklem Grau neu betonte Inschrift mit ganz speziellen Formulierungen und Wörtern, die auch Bürgermeister Albrecht Hofmann weder dem Hirschfelder Sprachgebrauch, noch dem regionalen zuordnen konnte.
Wie Restaurator Petro Schiller aus Erfahrung vermutet, hat ihr wohl der Bildhauer die Worte so in Stein gemeißelt, wie damals gesprochen wurde. Und so wurde aus einem "vorüber" dann "fürüber" und aus Geseufze "Geüfftzen" – eine spannende sprachliche Entdeckung, die den Restaurator begeistert.
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