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Waigolshausen: "Viel Geld für eine Aufhübschung": Stand der Planungen der Bahnhofserneuerung in Waigolshausen besprochen – kein barrierefreier Ausbau

Waigolshausen

"Viel Geld für eine Aufhübschung": Stand der Planungen der Bahnhofserneuerung in Waigolshausen besprochen – kein barrierefreier Ausbau

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    Beim Bahnhof Waigolshausen plant die Deutsche Bahn Erneuerungen. Wann diese umgesetzt werden, ist allerdings noch offen.
    Beim Bahnhof Waigolshausen plant die Deutsche Bahn Erneuerungen. Wann diese umgesetzt werden, ist allerdings noch offen. Foto: Gerald Gerstner

    Zur Waigolshäuser Gemeinderatssitzung waren auf Einladung der Gemeinde gleich drei Vertreter der DB Station und Service Regionalbereich Süd ins Rathaus gekommen, um den aktuellen Stand der Planungen für die Erneuerung des Bahnhofs in Waigolshausen vorzustellen. Thema ist diese schon seit Jahren. Einen genauen Zeitplan gibt es auch jetzt noch nicht. Um Baurecht zu erreichen, würde zunächst der Bauantrag beim Eisenbahnbundesamt eingereicht, sagte Projektleiter Martin Frör. Wann für das Bauvorhaben Mittel freigegeben werden, wisse man nicht. Die reine Bauzeit liege etwa bei zwei Jahren.

    Die Planung sieht vor, dass die Gleise eins und zwei vor dem Bahnhofsgebäude zurückgebaut werden. Größtes bauliches Vorhaben ist die Erneuerung der Unterführung zu den beiden Bahnsteigen der Gleise drei und vier sowie fünf und sechs. Der Neubau soll 20 Meter rechts von der jetzigen Unterführung gebaut werden. Auch bei den Bahnsteigen gibt es Veränderungen. Angedacht sind etwa eine Verkürzung und der Einbau einer Entwässerung.

    Barrierefrei wird der Bahnhof Waigolshausen aber nicht

    Barrierefrei wird der Bahnhof aber nicht. Ein solcher Ausbau der Bahnsteige sei nur optional vorgesehen, was auch für einen denkbaren Durchstich der Unterführung nach Süden als direkte Verbindung ins Dorf gelte, sagte Frör. Auf Nachfrage aus dem Rat erklärte er, dass die Planung an gesetzliche Rahmenbedingungen gebunden sei. Voraussetzung für einen barrierefreien Ausbau seien mindestens 1000 Ein- und Aussteiger pro Tag. Bei Zählungen vor gut zwei Jahren seien es beim Bahnhof Waigolshausen zwischen 430 und 450 gewesen.

    In die Jahre gekommen ist die Bahnhofsunterführung. Ein Neubau etwa 20 Meter daneben soll sie einmal ersetzen.
    In die Jahre gekommen ist die Bahnhofsunterführung. Ein Neubau etwa 20 Meter daneben soll sie einmal ersetzen. Foto: Gerald Gerstner

    Zu den Bahnsteigen kommt man auch künftig über Treppenhäuser. Aufzüge mit einem Kostenpunkt von jeweils rund einer halben Million Euro seien aber grundsätzlich nachrüstbar, sagte Frör. Aus früheren Gesprächen wusste Bürgermeister Christian Zeißner, dass für einen barrierefreien Bahnhof circa zwei Millionen Euro zusätzlich veranschlagt würden, was die Gemeinde selbst bei einer hohen Förderung finanziell nicht stemmen könne. Der Zugang zur Unterführung auf Seiten des Bahnhofsgebäudes ist allerdings bereits mit einer Rampenlösung geplant.

    "Das ist kein Aushängeschild"

    Als Riesenerfolg bezeichnete es Frör, dass Waigolshausen in der Planung sei, auch wenn nicht alle Wünsche umgesetzt werden können. Grund für die Erneuerung sei die in die Jahre gekommene Unterführung und der Zustand der technischen Anlagen, meinten die Bahnvertreter auf Nachfrage. Auch wenn die Planung als Stückwerk erscheint, sei er froh über alle Erneuerungen und Investitionen, meinte Wolfgang Schraut. Ursula Keller sprach dagegen von einer "Aufhübschung für viel Geld, die uns nicht viel bringt".

    Wolfgang Strobel bemängelte mit Verweis auf frühere Gleisentfernungen im Bahnhofsbereich, dass die freien Flächen anschließend verwildert seien: "Das ist kein Aushängeschild". Nach der jetzt geplanten Gleisentfernung werde die Fläche wohl geschottert, sagte Fröhr. Hinsichtlich einer weiteren Nutzung sicherte er eine Anfrage bei der zuständigen DB Immobilien zu. Dass auch die Oberleitungsmasten trotz Gleisrückbau an ihren Standorten verbleiben werden, erfuhr der Gemeinderat ebenfalls im Diskussionsverlauf. Änderungen wären sehr teuer.

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