Die Leiche des Würzburger Axt-Attentäters ist anonym in Bayern bestattet worden. Dies bestätigte dieser Redaktion Bernhard Rhein, Bürgermeister von Gaukönigshofen (Lkr. Würzburg).
In der Gemeinde im Ochsenfurter Gau hatte der 17-jährige Täter zuletzt gelebt, weshalb Gaukönigshofen juristisch für die Bestattung verantwortlich war. In Absprache mit dem bayerischen Innenministerium sowie der Polizei hatte sich Rhein der Aufgabe angenommen, nachdem der Leichnam in der ersten Augusthälfte vom Bundeskriminalamt freigegeben worden war. „Wir haben ein Bestattungsunternehmen mit der Überführung beauftragt“, so Rhein. Die bayerische Stadt, nicht Würzburg oder Gaukönigshofen, werde geheim gehalten, um das Grab eines Terroristen nicht zur Pilgerstätte für Gleichgesinnte werden zu lassen.
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Einen Antrag von Angehörigen des 17-jährigen Afghanen, den Leichnam nach Kabul auszuliefern, gab es offiziell wohl nicht. Gaukönigshofens Bürgermeister Rhein lag kein solches Ersuchen vor, ebenso nicht im Würzburger Landratsamt oder im Innenministerium.
Der Attentäter hatte am Abend des 18. Juli in einem Regionalzug in Würzburg mit einer Axt und einem Messer vier Menschen schwer verletzt und auf der Flucht noch eine Spaziergängerin angegriffen. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei erschoss den Jugendlichen kurz nach der Tat in der Nähe des Heidingsfelder Mainufers. In einem Video hatte er sich zur Terrormiliz Islamischer Staat bekannt.
Während die Spaziergängerin mittlerweile das Krankenhaus verlassen konnte, sind die vier verletzten Opfer aus Hongkong noch immer in Behandlung in der Würzburger Uniklinik. Eines von ihnen befindet sich in einer Frührehabilitationsstation, wie eine Sprecherin bestätigte.
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