Ins Schwärmen gerät da nicht nur der Betrachter, der Freude an der Natur hat. Bei trockenem warmem Wetter brummt und summt und flattert es unaufhörlich. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten schwärmen aus. Das war auch Sinn und Zweck des von Menschenhand neu geschaffenen Lebensraums, der als Bienenweide konzipiert wurde. Sie hat sich in den vergangenen Monaten prächtig entwickelt, wenngleich sie noch nicht vollständig ist. Bäume werden in diesem Jahr noch gepflanzt. Dass in Gegenden mit intensivem Ackerbau durch Monokulturen und Einsatz von Chemikalien die Lebensbedingungen für Bienen immer schwieriger werden, ist auch den Winterhäuser Imkern längst bekannt. Den letzten Anstoß, für eine konkrete Maßnahme aktiv zu werden, gab aber ein Ereignis, das im Dezember des vergangenen Jahres für Aufregung sorgte.
Im Zuge eines EU-Programms zur Sicherung und Vernetzung von Trockenstandorten für seltene Arten waren damals im Flurstück „Roth“ oberhalb der Gemeinde großflächig Bäume und Sträucher gerodet worden. Damit fielen aber zunächst einmal auch Blühräume und somit Lebensmöglichkeiten für Bienen weg.
Imker Andreas Richter und Günther Maak berieten über Lösungsmöglichkeiten. Richter stellte diese Anfang dieses Jahres in einer Gemeinderatssitzung vor. Er empfahl, in der Nähe des Wasserhauses Winterlinden zu pflanzen, um die Voraussetzungen gerade für die Winterbienen zu verbessern. Denn die kommen im Sommer zur Welt, wo wegen des modernen Ackerbaus ihr Nahrungsangebot regelrecht abbreche, so dass sie wenig Überlebensaussichten hätten. Die Winterlinden würden aber genau in dieser Phase von Juni bis August blühen und Nahrung bieten. Das Ratsgremium und Bürgermeister Wolfgang Mann zeigten sich dem Anliegen sofort sehr aufgeschlossen und beschlossen, noch im Haushalt für dieses Jahr Geld für ein Bienenschutzprojekt unter Regie der Gemeinde einzuplanen. Die Maßnahme ging bald über die reine Baumpflanzung hinaus.
Die Idee einer Bienenweide auf der Fläche hinter dem Wasserhaus, das die Gemeinde erworben hat, entstand und zeitigte bald konkrete Ergebnisse. Sachkundiger Rat wurde noch eingeholt, unter anderem beim Fachberater des Landkreises Würzburg. Eine geeignete Saatenmischung wurde zusammen gestellt und auf der 1600 Quadratmeter großen Fläche ausgebracht. Allerdings war Starthilfe nötig. Denn das sehr trockene Wetter im Frühjahr war nachteilig für das Aufgehen und die Entwicklung der Pflanzen. Mit Hilfe des Tanklöschfahrzeuges der Feuerwehr wurde regelmäßig bewässert – mit Erfolg, wie man heute sehen kann.
Die ausgewählte Mischung ermögliche ein beständiges Blühen über Monate hinweg, so Andreas Richter. Und die Gewichtung der Arten verändere sich auf natürliche Weise, so dass es im nächsten Jahr wieder etwas anders aussehen könnte als heute. In diesem Jahr werden noch die Winterlinden und Streuobstbäume auf dem Gelände hinter dem neuen Wasserhaus gepflanzt.