Die Kreisgruppe Würzburg des Bund Naturschutz in Bayern zieht eine positive Jahresbilanz für 2021. „Nicht zuletzt durch die schlimmen Flutkatastrophen in ganz Deutschland und die regionalen Auseinandersetzungen um Flächenverbrauch und Straßenbauprojekte ist der Umwelt- und Klimaschutz noch einmal besonders in das Bewusstsein der Menschen gelangt“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe in einer Pressemitteilung. „Das wachsende Interesse an grünen Themen belegt auch das bayernweite Mitgliederwachstum im BN um 9000 Personen auf den Höchststand von 261 000 Mitgliedern." Auch die Kreisgruppe Würzburg sei im Jahr 2021 um rund 250 Mitglieder auf nunmehr 6920 gewachsen.
Umdenken auch in der Landwirtschaft
Gerade auf Kreis- und Ortsebene gebe es viele Stellschrauben und Möglichkeiten für einen konsequenten Umwelt- und Klimaschutz, wird Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe in dem Presseschreiben zitiert. In diesem Zusammenhang macht Jodl aufmerksam "auf die dringende Notwendigkeit des Grundwasserschutzes. Sinkende Grundwasserstände machen ein Umdenken auch in der Landwirtschaft nötig. Ein Ausweichen auf Mainwasser kann aber nicht die Lösung sein." Auch die Ausweisung des Wasserschutzgebietes „Zeller Quellen“ müsse nun zügig umgesetzt werden, zur Sicherung der Trinkwasserversorgung Würzburgs.
Froh ist der BN über die Ausweisung des rund 517 Hektar großen Naturwaldes im Irtenberger Forst. Weitere Schritte hin zu älteren Wäldern wünscht sich der BN demnach aber auch im Guttenberger Forst und im Gramschatzer Wald.
Würzburg als sogenannte "Schwammstadt"
Für die Stadt Würzburg erhofft sich der BN eine Entwicklung zur Schwammstadt, die Niederschläge nicht ausleitet, sondern Grünstrukturen zuführt. Mehr Grün in der Stadt schaffe ein besseres Stadtklima und erhöhe die Aufenthaltsqualität. Die Gestaltung des Kardinal-Faulhaber-Platzes müsse dringend angegangen werden. Zudem müsse die Verkehrsberuhigung insbesondere innerhalb des Bischofshutes vorangetrieben werden. Negativ sieht der BN den anhaltenden Flächenverbrauch, der auch durch die Ausweisung weiterer Baugebiete bei Lengfeld verstärkt werde.
Die Aktiven des Bundes Naturschutz (BN) haben 2021 alleine für den Schutz von Arten und wertvoller Natur in Stadt und Landkreis Würzburg Tausende Stunden ehrenamtlich investiert: vom Schutz für Erdkröte und Co. bei den frühjährlichen Amphibienwanderungen bis zur Biotoppflege im Herbst, heißt es in einer Pressemitteilung der BN-Kreisgruppe Würzburg.
Anerkennung als Umweltstation
Besonders stolz ist die Kreisgruppe auf die staatliche Anerkennung als Umweltstation. „Dies bringt unsere Umweltbildung noch weiter voran“, wird Martina Alsheimer zitiert, Leiterin der Umweltstation und Nachfolgerin des langjährigen und sehr erfolgreichen Bildungsreferenten, Klaus Isberner, der im September in den Ruhestand gewechselt ist. Doch hat die Corona-Pandemie das Bildungsprogramm auch in 2021 wieder eingeschränkt. Aber trotz der Ausfälle und Beschränkungen sind mehr als 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei etwa 130 Veranstaltungen erreicht worden, heißt es in der Mitteilung weiter.
Davon wurden etwa 50 Naturaktionen mit Schulklassen und Kindergärten durchgeführt. Daneben gab es mit einer attraktiven Wildkatzen-Ausstellung einen gut besuchten Auftritt bei der Mainfrankenmesse. Für das laufende Jahr wird die BN-Umweltstation ihr Programm noch weiter ausbauen. Auch der neue Schmetterlingsgarten beim Ökohaus soll in 2022 weiter vorangebracht werden.