Am 8. März gehen weltweit Menschen auf die Straße, um auf bestehende Unterdrückungssysteme und deren Folgen für FLINTA aufmerksam zu machen. Das teilt der Deutsche Gewerkschaftsbund Region Unterfranken in einem Presseschreiben mit, dem die folgenden Informationen entnommen sind. FLINTA steht für Frauen, Lesben, inter-, nichtbinäre-, trans- und agender- Personen und umfasst damit alle vom Patriarchat strukturell diskriminierten Personengruppen. In diesem Jahr organisiert dafür das Bündnis "8. März Würzburg" die queerfeministischen Aktionstage.
"Wir wollen mit den Aktionstagen feministische Diskussionen in Würzburg anstoßen, dass sich Menschen weiterbilden und vernetzen können, aber auch ihre Wut über patriarchale und kapitalistische Gewalt auf die Straßen tragen können. Uns geht es nicht um Gleichstellung und irgendwelche Frauenquoten in Unternehmen. Ein feministischer Kampf ist auch ein Kampf gegen das kapitalistische System und seine Unterdrückungsformen, die wir alle in den Blick nehmen müssen", sagt Lisa Franka.
Deshalb sollen Überschneidungen von Themen wie Rassismus und Gender sowie Geschlechtsidentitäten in den Veranstaltungen thematisiert werden. Der Anspruch des Bündnisses ist es auch, Stück für Stück Barrieren sowohl für Organisierende als auch für Teilnehmende abzubauen.
Dokumentarfilm im Central Kino
Auftakt der Aktionstage ist ein Austauschraum zu Geschlechtergerechtigkeit an Universitäten am 2. März. Dieser findet auf Englisch statt. Am Tag darauf wird um 18.15 Uhr im Central Kino der Film "fly so far" gezeigt. Der Dokumentarfilm (Spanisch, mit englischen Untertiteln) beschäftigt sich mit der Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und Totgeburten in El Salvador. Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit "Ni una menos" aus Nürnberg statt. Die Bewegung, die 2015 durch Proteste gegen die hohe Zahl der Femizide in Argentinien bekannt geworden ist, gehört inzwischen zu einem der wichtigsten feministischen Sprachrohre in Lateinamerika. Der Eintritt ist kostenlos.
Am Samstag, 4. März, findet in der KHG ein Workshop-Tag statt. Die Themen sind Zusammenhang von Klima und Gendergerechtigkeit, ein Tanz-Workshop, ein Überblick rund um das Thema Selbstbestimmung für trans Personen und die Frage, was intersektionaler und machtkritischer Feminismus genau heißen kann. Genaue Beschreibungen der Workshops sind auf Instagram unter @missmutigwue und auf facebook von Missmutig verfügbar. Die Anmeldung ist noch bis zum 28. Februar möglich. Flüsterübersetzung auf Englisch und Gebärdenübersetzung sowie Kinderbetreuung ist mit Hinweis bei der Anmeldung möglich.
Die Aktionstage enden mit der Tanzdemo zum internationalen queerfeministischen Kampftag am 8. März um 16.30 Uhr. Die genaue Route wird auf der Instagram-Seite veröffentlicht. Im hinteren Teil des Demozugs gibt es einen reizreduzierten Block, der allen die Teilnahme ermöglichen soll, die durch überfordernde Sinnesreize bisher von Protesten ausgeschlossen wurden. Bei der Demo wird es Gebärdensprachendolmetscherinnen und -dolmetscher sowie eine Kinderbetreuung geben.