
An den beiden älteren der insgesamt drei Ofenlinien sind Katalysatoren im Einsatz, die pro Jahr rund 300 000 Tonnen Stickoxide in umweltneutrale Stoffe wie Stickstoff und Wasser umwandeln.
Die Reaktion, die ähnlich abläuft wie im Katalysator eines Autos, erforderte bisher Abgastemperaturen von 300 Grad. Ein Problem, denn die Rauchgase, rund 67 000 Kubikmeter pro Stunde, werden in Gewebefiltern vorgereinigt und kühlen dabei zu stark ab. Deshalb musste das Abgas vor den Katalysatoren mit Gasbrennern wieder angeheizt werden.
Durch verbesserte Katalysator-Materialien und eine Optimierung des Prozesses ist es nun gelungen, die Betriebstemperatur auf 225 Grad zu senken. Dafür reicht der im Müllheizkraftwerk erzeugte Dampf mit Temperaturen von maximal 265 Grad aus. Eine Erwärmung mit Gas ist nicht mehr erforderlich. Statt des Gasbrenners wird einfach ein Wärmetaucher im Abgasstrom montiert.
Mehr als die Hälfte der vom MHKW erzeugten Wärme stammt aus nachwachsenden Quellen und gilt deshalb als regenerative Energie.
„Ein gutes Beispiel, dass Klimaschutz auch mal mehr bringen kann als er kostet“, meinte Landrat Eberhard Nuß bei der Vertragsunterzeichnung mit der Duisburger Herstellerfirma Thyssen Krupp Xervon Energy.
Die Ersparnis der neuen Katalysatoren-Technik für den Gebührenzahler beziffert MHKW-Geschäftsleiter Ferdinand Kleppmann auf vier Euro pro Tonne Hausmüll. Bei der Senkung der Verbrennungsgebühren zum Januar dieses Jahres von 129 Euro auf 112 Euro je Tonne sei diese Einsparung bereits berücksichtigt worden.
In der dritten und jüngsten Ofenlinie des MHKW ist mit der „heißen Entstickung“ seit der Inbetriebnahme 1999 ein Verfahren im Einsatz, das keine Wiederaufheizung erfordert. Der Anteil der Stickoxide im Abgas liegt am MHKW bei rund 60 Milligramm pro Kubikmeter. Das ist weniger als ein Fünftel der gesetzlich erlaubten Konzentration.
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