Bürgermeister Michael Volkert berichtet, dass der Schwerarbeiter seit seinem ersten „Auftritt“ kurz vor dem Jahreswechsel mehr als 20 Bäume gefällt hat. Die Beschwerden von Geschädigten nehmen von Tag zu Tag zu, so der Rathauschef.
Angler Max Stelzl meint, das Versteck des Schwerarbeiters zu kennen und zeigt die Spuren von der Gollach hangaufwärts kommend zu seinen diversen Einsatzstellen.
Forstamtsmann Manfred Rüb von der Forstdirektion Würzburg bestätigt, dass sich der Biber hier wohl wieder angesiedelt hat. Er hat die Erfahrung gemacht, dass viele Leute froh sind, dass das unter Naturschutz stehende Tier in unserer Gegend wieder heimisch wird. Allerdings seien die Landwirte nicht begeistert, ergänzt er im gleichen Atemzug.
Nach seinen Informationen ist dies der erste Biber seit Menschengedenken in Bieberehren. Er vermutet, dass er eine Erdhöhle im Bereich der Gollach als Unterschlupf hat.
Das Tier fällt die Bäume und bevorzugt dabei offenbar Weichholz wie Weiden und Pappeln. Aber auch Obstbäume stehen auf seinem Speiseplan. Bieberehrener Obstbauern tun sich daher schwer mit ihrem Biber. Der dämmerungsaktive Biber hat es offenbar nicht aufs Holz, sondern auf die Blätter abgesehen, berichtet der Forstamtsmann weiter.
Um die Schäden zu begrenzen, kann Rüb nur den Rat geben, die Bäume zu schützen, etwa mit einer Drahthose.
Erhard Heinle, Diplom-Ingenieur für Landschaftspflege am Landratsamt, berichtet von sporadisch vorkommenden Biberpopulationen im Ochsenfurter Gau und am Oberlauf der Gollach bei Gollhofen. Die Tiere sind aber in den vergangenen Jahren stets wieder abgezogen. Eine stabile Population hält sich nach Heinles Worten dagegen bei Rothenburg. Da Biber als sehr „reisefreudig“ bekannt sind, könnte es durchaus sein, dass der Bieberehrener Biber ursprünglich aus Rothenburg stammt.