Bei strahlendem Sonnenschein stimmten sich am vergangenen Sonntag tausende Besucher bei der Lindelbacher Kirchweih auf den Herbst ein. Auf der Festmeile durch die Hauptstraße mischten sich auch in diesem Jahre wieder verschiedenste Angebote. Zu den Profi-Gastronomen und Ausstellern gesellten sich Hobbykünstler und Kunsthandwerker sowie die Programmpunkte der Lindelbacher Bürger und Vereine selber. Hofflohmärkte, Selbsthergestelltes und eigene kulinarische Angebote steuerten diese ebenso bei wie Kunst und Kultur.
So verkauften etwa die 15-jährige Luca Kay und Nelli Leven (12 Jahre) frisch gebackene Waffeln, während der Rest der Familie im malerischen Hof Gartenwerkzeuge feilbot. Herziges sowie Ausgedientes aus den Kinderzimmern stand bei Familie Greshake wieder zum Verkauf. Für Schatzsucherstimmung sorgten mit ihren Flohmärkten auch Claudia Grundmann, Doris Schmachenberger oder Klaus Wetzel.
Am Abend restlos ausverkauft - womöglich für immer - waren auch wieder die Marmeladen und Brotaufstriche von Monika Hümmer. Die Obstplantage von der sie Quitten, Sauerkirschen, Holunderbeeren etc. bezog, existiert nicht mehr. Ob sie adäquaten Ersatz findet, ist noch offen. Gute Geschäfte machte Gisela Krämer aus Kleinochsenfurt mit ihren herbstlichen Kränzen und Gestecken in wunderbar leuchtenden Herbstfarben. „Ich bin aber auch günstig“, verrät sie. Sie sieht das Binden und Dekorieren mit allem, was die herbstliche Natur so hergibt, als Hobby. „Die Zeit, die man für diese Handwerkskunst braucht“, sagt sie, „darf man bei den Preisen nicht einrechnen.“
Viel los war wie in jedem Jahr auch wieder im Töpfereihof von Thomas Henle. Während er unermüdlich Interessierten Sinn und Zweck seiner Gebrauchskeramik erläuterte, schwand der Olivenölvorrat seinen Freundes Michael Stamatakis unaufhaltsam. Das Öl, berichtet der Gerolzhöfer, komme direkt von den Olivenhainen, die er in seiner früheren Heimat noch besitzt. Für Henle ist der alljährliche Kirchweihmarkt einer der wichtigsten Termine im Jahr, um neue Kunden zu gewinnen und Neuigkeiten zu präsentieren.
Erstmals öffnete Bernd Kessener bei der Kirchweih sein Anwesen am Rebhügel. Dort präsentierte Klaus Gerstendörfer aus Randersacker Marmorskulpturen, Irmgard Mark zeigte Kunst in Acryl. Außerdem konnten Besucher dort selbst genähte Unikate erstehen, am Stand der Nähstube „Der Fingergut“ aus der Würzburger Erthalstraße. Gegen Hunger und Durst hatten Koch Vinroy Sterling und sein Jamaica & Bier-Stand einiges Leckeres anzubieten. Vorausgesetzt die Gäste fanden hin. Die doch etwas abseits des Hauptweges gelegene Station ließen doch viele Marktbummler außen vor. „Reine Kunst interessiert an diesem Tag leider die meisten auch nicht so sehr“, bedauerte Gerstendörfer.
Den ganzen Tag über sehr gut frequentiert waren die vielen gastronomischen Angebote. Ob der Info- und Sektstand der Organisatoren von der Lindelbacher Liste, der Cocktailbus Roadtipp, das Galeriecafé, das Straßencafé der Familie Hölzer/Fischer oder die Schenken, Gärten und Räume der Heckenwirtschaften und Gasthöfe. Hier konnte man mancherorts sogar - etwas abseits des Markttrubels - den sonnigen Kirchweihtagsonntag ganz in Ruhe genießen.