Zu einem ergreifenden Gedenken nutzte die Gemeinde Greußenheim mit mehreren Anlässen den Volkstrauertag - trotz oder gerade wegen der aktuellen Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie. Die übliche Erinnerung an die Opfer der Kriege vor dem Mahnmal am Kirchplatz diente auch zu einem kleinen Festakt zum diesjährigen 140-jährigen Gründungsjubiläum der örtlichen Soldaten- und Kriegerkameradschaft und Fertigstellung der Kirchenrenovierung.
Stellvertretend für die Bevölkerung standen die Fahnen-Abordnungen der Ortsvereine Spalier bei der Gedenkfeier. Die Segnung des mit einem Lichter-Weg ebenfalls neu gestalten Kirchplatz und Sanierung des Krieger-Denkmals nahm im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst Pfarrer Hatto von Hatzfeld vor.
"Vielleicht ist es im Winter vorbei?", lautete nach den Worten von Bürgermeisterin Karin Kuhn (Bürgermitte Greußenheim, BmG) für viele die allgemeine Frage in den Kriegsjahren. In dieser Fragestellung sah Kuhn auch eine Parallele zur Gegenwart. Zwar seien damals Alarmsirenen und Luftschutzkeller Alltag gewesen, aber keine Jahreszeit oder Naturereignis. Kein Krieg bricht aus wie ein Vulkan oder Fieber, und glücklicherweise sei das gerade grassierende Virus kein Krieg, mahnte Kuhn.
Soldaten- und Kriegerkameradschaft unterstützte Sanierung
Gleichzeitig zeigte sich die Bürgermeisterin überzeugt davon, dass im Gegensatz zu den Kriegsfolgen nach der Pandemie in der freiheitlichen Gesellschaft kein moralischer Bankrott bleibt. Gerade deshalb sei es eine Verpflichtung, den Kasten der Vergangenheit nicht zuzunageln, forderte Kuhn die Bevölkerung auf. Vor dem in diesem Jahr restaurierten Mahnmal der Greußenheimer Kriegsopfer und Gefallenen schloss Kuhn ins Gedenken an die zu Opfer von Gewalt, Krieg und Zerstörung gewordenen Soldaten und Zivilisten insbesondere auch die des Widerstands mit ein.
An der Sanierung des Mahnmals hatte sich die örtliche Soldaten- und Kriegerkameradschaft anlässlich ihres 140-jährigen Bestehens mit einem Betrag von 500 Euro beteiligt. Und obwohl wegen der Corona-Pandemie keine Feiern möglich sind übernahm Dr. Sigurd Lehmann-Tolkmit die Schirmherrschaft zum Gründungsjubiläum und leistete mit einer Spende von 500 Euro ebenfalls einen Beitrag zur Restaurierung.
Kirche wird im Advent von außen illuminiert
In den kurzen Festakt mit eingebunden dankte Bürgermeisterin Karin Kuhn allen Beteiligten und vor allem Werner Meinhart zum Abschluss der Sanierung der St.-Bartholomäus-Kirche für das hierbei eingebrachte Engagement. Als Bereicherung des Kirchenumfeldes hatte die Bürgermeisterin im Sommer schon einen Lichter-Weg erstellen lassen.
Dem nun abgeschlossen Gesamtprojekt erteilte Pfarrer Hatto von Hatzfeld beim Festakt den Segen. Weil aktuell keine Treffen, Feiern und Veranstaltungen möglich sind, werde als Zeichen der Hoffnung und des Glaubens die St.-Bartholomäus-Kirche während des Advents von außen illuminiert, kündigte die Bürgermeisterin an.
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