Mit einem Festgottesdienst in der Dekanatskirche St. Stephan und einem anschließenden Festakt hat das Evangelische Beratungszentrum (EBZ) sein 40-jähriges Jubiläum begangen. Rund 150 Gäste und viele Repräsentanten aus politischen und gesellschaftlichen Gruppen erlebten das feierliche Programm im Luisengarten.
Zu den prominenten Gratulanten gehörten OB Georg Rosenthal, Vize-Landrätin Elisabeth Schäfer sowie Vertreter des Bezirks und der Regierung von Unterfranken. Im Mittelpunkt der Jubiläumsfeier stand unter anderem ein Interview zur Zukunft der Familienpolitik. Die Interviewten – Dekan Günter Breitenbach, die Vize-Landrätin, Hannelore Siegler („Frauen beraten“) und der OB – erörterten Potenziale und Herausforderungen für eine bessere Familienpolitik.
Bei der Gründung der Beratungsstelle am 1. Januar 1970 stand nur eine Handvoll Mitarbeiter zur Verfügung. In den vergangenen 40 Jahren stieg die Zahl stetig an. Neben die anfänglichen Aufgaben der Erziehungs-, Ehe- und Lebensberatung traten bald die Familienberatung oder die Hilfe in Trennungs- und Scheidungssituationen.
Laut EBZ-Leiter Andreas Schrappe ist es der Einrichtung seit jeher ein Anliegen, über den Rand der üblichen Beratungsarbeit hinauszuschauen und weitere Aufgabenfelder zu integrieren.
Ausgangspunkt aller Beratungsangebote sei, im Gespräch mit dem ratsuchenden Menschen die Probleme aufzuklären und neue alltagstaugliche Lösungen zu finden, fasst der Diplompsychologe zusammen. Schrappe: „In Konflikten zwischen Eltern und Jugendlichen oder hochstrittig getrennten Partnern versuchen wir, die Interessen aller Beteiligten in Ausgleich zu bringen.“
Immer wieder habe man die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen und Einrichtungen gesucht – zum Beispiel mit Richtern, Psychiatern, Kinderärzten oder Lehrern. Daraus seien Angebote entstanden wie der Täter-Opfer-Ausgleich, die gerichtsnahe Beratung im Familiengericht, die Familiensprechstunde in der Uni-Nervenklinik oder das Projekt für hochbegabte Problemkinder.
Im Laufe der Jahre wurde das Arbeitsgebiet der Beratungsstelle immer mehr erweitert. Anfang 2009 kam die staatliche anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen, bis dahin in der Trägerschaft des Vereins „Frauen beraten“, als weiterer Arbeitsbereich hinzu. Dies war der Anlass für die Umbenennung in Evangelisches Beratungszentrum.
Mit dem Jubiläum feiert der Verein „Frauen beraten“ gleichzeitig sein zehnjähriges Bestehen. Die Einrichtung unterstützt Frauen und werdende Eltern nicht nur in Sachen Schwangerschaft und Geburt, sondern auch in der Prävention und Sexualaufklärung von Kindern und Jugendlichen. Schrappe dankte Träger und Zuschussgebern für „zuverlässige Unterstützung“.
Weitere Informationen im Internet: www.ebz-wuerzburg.de.