Die Gemeinde Kürnach hat in den vergangenen Jahren bereits umfangreiche Sanierungs- und Neubauarbeiten durchgeführt, die dazu beitragen, die Ortsmitte zu stärken und den Altort wieder attraktiver zu gestalten. Ein weiteres Projekt ist das Haus in der Bergstraße 4, das revitalisiert werden soll.
Das als "Albertshof" in Kürnach bekannte Gebäude befindet sich seit mehreren Jahren im Besitz der Gemeinde und ist ein innerörtlicher Leerstand. Anfangs hatte die Gemeinde überlegt, die Gebäude auf dem Grundstück abzureißen und dort Parkraum für den Altort zu schaffen. Der Gemeinderat erkannte jedoch die Bedeutung des Anwesens mit den städtebaulichen Aspekten, weshalb er von einem Abriss absah.
In der Sitzung stellte Architekten Felix Tannenberg dem Gemeinderat den aktuellen Planungsstand mit den veränderten Nutzungsmöglichkeiten vor. In der Scheune war nach den ersten Ideen eine Hebammenpraxis, ein Büro und ein Café angedacht. Da der Sitzungssaal der Gemeinde jedoch aufgrund der gestiegenen Einwohnerzahl nach der nächsten Wahl zu klein sein wird und im Rathaus keine Möglichkeiten zur Vergrößerung bestehen, brachte Bürgermeister René Wohlfart die Idee ins Spiel, den Sitzungssaal in das Anwesen zu verlegen.
Verglaste Galerien
"Als ich erfahren habe, dass die Scheune ganz anders werden soll, war ich erstmal geschockt", sagte Tannenberg. Nach wenigen Minuten habe er dann aber schon begonnen, mit den Buntstiften zu skizzieren. Inzwischen sei er überzeugt, dass die Scheune in ihrer Fachwerkpracht "ein absoluter Hingucker" werde. Auch bei der Regierung von Unterfranken haben Wohlfart und Tannenberg die Pläne bereits vorgestellt und positive Rückmeldungen für die Ideen erhalten.
Insgesamt besteht das Anwesen aus fünf Elementen: Einer Scheune, einem Wohnhaus, einem Stall, dem "Häusle", und einem Keller. Die Scheune wird nach den neuen Planungen komplett entkernt. Dann könne ein Bürgersaal eingerichtet werden, der auch für die Gemeinderatssitzungen genutzt werden soll. Darüber befinden sich zwei Galerien mit Verglasung, die von Besuchern genutzt werden können. Manfred Ländner (CSU) schlug vor darüber nachzudenken, einen reinen Konzertsaal zu errichten und den Sitzungssaal in das Alte Rathaus zu verlegen. Dazu sei aber eine Abstimmung mit den Vereinen, etwa der Kürnacher KulturWerkstatt nötig.
Arztpraxen im alten Wohnhaus
Wohlfart liegt die Anfrage eines Facharztes vor, "bei dem man in Würzburg mehrere Monate auf einen Termin warten muss". Er würde sich gerne in diesem Gebäude niederlassen. Aus dem alten Wohnhaus könnten im Erdgeschoss und im Obergeschoss je eine Praxis errichtet werden, unter dem Dach gäbe es Räume für das Personal. "Zusammen mit der MainUrologie hätten wir dann ein innerörtliches Ärztehaus light", sagte Wohlfart. Der Gewölbekeller könnte als Kultur- und Konzertkeller genutzt werden, im Vorraum ist eine Lounge vorgesehen. Alle Etagen sind mit einem Aufzug erschlossen und barrierefrei erreichbar.
Laut Tannenberg wäre es der nächste Schritt, eine Fördervoranfrage zu stellen. Er rechnet insgesamt mit einer hohen Förderung. Im Wohnhaus hänge die Förderung von der Höhe der späteren Miete ab. Die Gesamtkosten würden mit der neuen Scheunenplanung geringer werden als ursprünglich vorgesehen. Noch sind jedoch viele Änderungen möglich. Die Fraktionen bekommen die Pläne zugeschickt und können sich beraten, in der nächsten Sitzung soll das Bauprojekt dann beschlussmäßig vorangetrieben werden. Tannenberg will in der nächsten Sitzung wieder dabei sein, "um gemeinsam mit dem Gemeinderat kreativ zu werden".
Nächste Sitzung entfällt
Die geplante Sitzung am 25. Februar entfällt jedoch, da dort Bewerbungsgespräche für den Schulverband Kürnach stattfinden werden. Die nächste Sitzung findet dann am 11. März statt, vor Beginn dieses Treffens wird das dritte Bürgerforum abgehalten.
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