Der 40-jährige Lindner ist Inhaber eines Text- und Redaktionsbüros und engagiert sich zum ersten Mal in einer Bürgerinitiative.
Frage: Warum wollen Sie mit einem Bürgerentscheid den FH-Neubau am Sanderheinrichsleitenweg verhindern?STEFAN LINDNER: Weil es jetzt den besseren Standort in den Leighton Barracks gibt. Da müssen doch keine neuen Flächen versiegelt und zersiedelt werden.
Hätte der 20 Millionen teure Bau Auswirkungen, die Sie persönlich betreffen?Lindner: Ich wohne auf der Keesburg, und die ist direkt betroffen. Denn erstens würde der Verkehr im Stadtteil zunehmen, zweitens könnte auf Dauer die Infrastruktur des Stadtteils leiden und drittens ist das Naherholungsgebiet Alandsgrund mit seinen geschützten Landschaftsbestandteilen bedroht.
Warum? Die FH wird doch nicht in den Alandsgrund selbst, sondern auf der Fläche von 4500 Quadratmetern in einem oberhalb liegenden Acker gebaut.Lindner: Der aber direkt an den Alandsgrund grenzt. Außerdem würde der Neubau optisch in den Alandsgrund ragen. Wir befürchten auch, dass der Hohlweg durch den Alandsgrund als Abkürzung zur B13 genutzt und dass dieser irgendwann für den Durchgangsverkehr ausgebaut wird. Die Stellung des Alandsgrundes wird insgesamt geschwächt.
Gibt es konkrete Gründe für diese Befürchtung?Lindner: Nachdem FH-Präsident Professor Heribert Weber bereits angekündigt hat, dass in dem Neubau nicht nur die bislang genannten 450 sondern 1000 Studenten untergebracht werden sollen, könnte der Verkehr weitaus dramatischer zunehmen, als bei der Planung 2004 bedacht wurde.
Wer sind Ihre Mitstreiter? Kommen alle von der Keesburg oder vom Neuberg?Lindner: Wir sind etwa 30, ganz unterschiedliche Leute. Alle Bürger, die gegen den FH-Neubau im Alandsgrund sind, wohnen bestimmt nicht hier oben. Wir haben 6000 Unterschriften gesammelt – die Keesburg hat circa 2000 Einwohner.
Falls Sie den Bürgerentscheid gewinnen besteht nach Ansicht von FH und Stadt das Risiko, dass die FH nicht an die Leighton Barracks geht sondern nach Schweinfurt oder Aschaffenburg. Möchten Sie an der Schwächung des Hochschulstandorts Würzburg schuld sein?Lindner: Es ist maßlos übertrieben das Schicksal der Fachhochschule von einem Erweiterungsbau für circa 450 Studenten zweier Fachbereiche abhängig zu machen. An der Fachhochschule sind insgesamt circa 6000 Studenten eingeschrieben, da kann ein für 450 Studenten geplanter Bau doch nicht den Hochschulstandort Würzburg gefährden.
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