Was also macht ein Narr, wenn ihm nichts einfällt? Er geht auf die Bühne. Aber keine Angst, der "ratlose Fosenöchter", wie der wunderbar komische Auftritt von Fredi Breunig bei der "Närrischen Weinprobe" heißt, stammelt nicht verloren herum zwischen den Weinfässern unter der Würzburger Residenz. Der Rhöner spiegelt vielmehr die Nöte eines Komödianten auf der Suche nach der nächsten Nummer wider. "Es gilt, sich jedes Jahr irgendwie neu zu erfinden", sagt Breunig, der beruflich als technischer Bereichsleiter bei einem Pharmazulieferer arbeitet.
Der 60-Jährige, geboren in Großeibstadt und wohnhaft in Salz (Lkr. Rhön-Grabfeld), ist längst fester Bestandteil des fränkischen Fernsehfaschings. Bei der 17. Auflage der "Närrischen Weinprobe", die an diesem Freitag im BR ausgestrahlt wird, hatte er seinen zwölften Auftritt. Damit ist er dienstältester Akteur auf der Bühne im Staatlichen Hofkeller. Eine Atmosphäre, die Breunig genießt: "Es ist dort sehr kuschelig, man ist ganz nah am Publikum."

Zweimal war der Rhöner bereits bei der Live-Prunksitzung "Fastnacht in Franken" im Programm, sein Herz aber gehört der Fosenocht. In Aubstadt steht er seit 35 Jahren er mit seinem Partner Martin Wachenbrönner als "Abschter Bäuerli" auf der Faschingsbühne, in seinem Heimatdorf Großeibstadt ist er seit vielen Jahren Sitzungspräsident.
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Ein Amt, das er seit drei Jahren auch in Salz bekleidet. Dort wurde aus einer Bierlaune heraus der Fasching neu belebt und "aus dem Nichts eine Prunksitzung ins Leben gerufen". Die Idee zündete. Durch seine Kontakte lockt er bekannte Gesichter wie Ines Procter oder Oliver Tissot nach Salz. "Jetzt gibt’s fast schon Streit um die Karten", sagt Breunig mit einem Augenzwinkern.

Bis zu 35 Auftritte absolviert Fredi Breunig während einer Fastnachtssession, manchmal sind es vier bis fünf an einem Abend. Seit 2010 ist er auch als Kabarettist ganzjährig unterwegs. Drei Programme hat er bislang geschrieben, immer nimmt er dabei die fränkische Lebenswirklichkeit aufs Korn.
Doch nicht nur bewährte Künstler sind diesmal bei der Weinprobe zu sehen. Mit dem Zauberer Bernd Zehnter, der Rednerin Susi Keller und Stimmenimitator Thomas Ullrich feierten gleich drei Akteure ihr Debüt. Letzter hatte es vor allem Bischof Franz Jung angetan, der herzlich lachte, als Ullrich im Keller Udo Lindenberg lebendig werden ließ: Der Sänger habe den Bischof nämlich gefragt, wie man das ewige Leben erlangen könne. Jung habe Lindenberg geraten zu heiraten: "Dann vergeht der Wunsch." Der Bischof verriet nach der TV-Aufzeichnung, dass er ein großer Fan von Udo Lindenberg ist und vor zwei Jahren sogar bei einem Konzert in Mannheim war.
TV-Tipp: Närrische Weinprobe aus dem Würzburger Hofkeller, Freitag, 24. Januar, 20.15 Uhr, Bayerisches Fernsehen.
Im Video zu sehen: Traditionell erzählt der Bischof von Würzburg nach der "Närrischen Weinprobe" einen Witz.
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