In dankbarer Würdigung seiner vielfältigen und außerordentlichen Verdienste um Privat-, Körperschafts- und Gemeindewälder im nördlichen Landkreis Würzburg hat der Forstmaschinenring/Forstbetriebsgemeinschaft Rimpar (FBG) den Forstoberrat German Michael Hahn a.D. zum Ehrenmitglied ernannt. Das berichtet die Forstbetriebsgemeinschaft Rimpar in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Zur FBG Rimpar gehören die Mitgliedsgemeinden Bergtheim, Eisenheim, Estenfeld, Güntersleben, Hausen, Kürnach, Prosselsheim, Rimpar, Thüngersheim, Unterpleichfeld und Veitshöchheim mit ihren Kommunalwäldern. Mitglieder sind ferner der Stiftungs-Kirchenwald Güntersleben, die "Waldkörperschaft Versbach" und die "Waldgenossenschaft Kapellenholz Estenfeld" sowie 29 private Waldbesitzer.
Die Ehrung von German Michael Hahn fand bei einer Exkursion der FBG Rimpar im "grünen Klassenzimmer" in Burggrumbach im Gramschatzer Wald statt.
"Schwierige Zeiten"
An der ganztätigen Rundreise durch die FBG-Waldungen unter dem Motto "Kulturtätigkeit in schwierigen Zeiten" nahmen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Bauhofmitarbeitende, Forstfachkräfte sowie private Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer aus dem nördlichen Landkreis Würzburg teil.
Die Tour führte vom Walderlebniszentrum Gramschatzer Wald in die Gemeindewälder von Bergtheim, Eisenheim, Hausen, Unterpleichfeld, Estenfeld und Kürnach, zum im Zuge der Landesgartenschau 2018 angelegten Klimawandelwäldchen in Würzburg sowie in die Privatwälder von Winfried Strobel in Erbshausen, Alfred, Lucia und Philipp Stark in Gramschatz und Andreas Kuther in Rupprechtshausen.
Würdigung durch FBG-Geschäftsführer Burkard Losert
In seiner Laudatio würdigte FBG-Geschäftsführer Burkard Losert die Verdienste von German Michael Hahn für die FBG Rimpar. 38 Jahre habe "Michel" Hahn als forstlicher Berater mit stillem Fleiß dem Wohlergehen der Privat- und Gemeindewälder im nördlichen Landkreis gedient. Er betreute 21 Ortshaften im Landkreis Würzburg in einem Gebiet von rund 20 mal 20 Kilometern.
Als er sein Amt antrat, seien viele Waldgebiete ausgeplündert, vergrast, verlichtet und durch regelmäßigen Kahlfraß verschiedenster Raupen in ihrer Existenz bedroht gewesen. Um den Wald am Leben zu halten, musste seinerzeit zur Chemiekeule gegriffen werden. Großflächig wurden Insektizide aus dem Helikopter versprüht. Obwohl Michel Hahn das innerlich ablehnte, habe der Förster diese vom Staat angeordneten Bekämpfungsmaßnahmen loyal mitgetragen.
Liebenswürdige Beharrlichkeit
Dennoch sei er nie müde geworden, den Beteiligten ins Gewissen zu reden. Ein Kurieren an den Symptomen könne den Wald langfristig nicht retten. Nur eine regelrechte Verjüngungskur könnte mittelfristig Abhilfe schaffen.
Mit liebenswürdiger Beharrlichkeit und überschäumender Überzeugungskraft habe Michel Hahn Waldeigentümer, Bürgermeister, Gemeinderäte und Bauhöfe für diese große Aufgabe begeistern können. "Unter den kränkelnden Eichen und Buchen wurde mit zäher Ausdauer eine Jungbaumgeneration herangezogen, was durch zu hohen Wildverbiss und mangelnde Einsicht oft genug mühselig und frustrierend war", erinnerte Burkard Losert die Exkursionsteilnehmenden. Förster Hahn habe eine gezielte Walddurchforstung verfolgt und ließ jährlich bis zu 50.000 Bäumchen in den von ihm betreuten Wäldern pflanzen. Die Jungwald- und Waldwegepflege war ihm stets ein Anliegen.
Gramschatzer Wald ein bayernweites Vorbild
Heute liege der Gramschatzer Wald bayernweit als Vorbild im Interesse der Forstleute. Im Wald, den Förster Michel Hahn an seine Nachfolger übergibt, stünden mehr dicke und gesunde Alteichen als bei dessen Amtsantritt vor 38 Jahren. Und darunter wachse ein Jungwald, der seinesgleichen suche. Schon früh – und spätestens nach dem Trockenjahr 1976 – habe sich Förster Hahn auf die Klimakrise eingestellt und deshalb die breite Palette heimischer Baumarten zur Waldverjüngung genutzt. Darüber hinaus habe er Arten eingebracht, die aus trockenen und heißeren Klimagebieten stammen.
Förster Hahn habe für den Einbau von Tröpfchenbewässerungen bei Neuanpflanzungen im Wald geworben. "In unseren Herzen und Köpfen hat Michel Hahn seinen festen Platz", versicherten die Mitglieder der FBG Rimpar mit großem Dank bei dessen Ernennung zu ihrem Ehrenmitglied. Sie hätten ihm viel Wissen um ihren Wald vermittelt und den klimagerechten Umbau vorangetrieben. German Michael Hahn bedankte sich dafür und übergab schriftliche Zeugnisse seiner Philosophie und Arbeit als Revierförster in den Wäldern nördlich von Würzburg.
Funktionen des Waldes für den Menschen
"In jedem Ende liegt ein neuer Anfang", bat der biodynamische Revierförster a.D. und Hobbyimker Hahn darum, seine Amtsnachfolger vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg ebenso herzlich aufzunehmen, wie er es erfahren habe. Eine nachhaltige Forstwirtschaft sorge dafür, die biologische Vielfalt, Vitalität und Stabilität des Waldes, sowie seine Funktionen für den Menschen zu erhalten.