Nach dem Bebauungsplan "Beckenweinberg"(wir berichteten) ist nun auch der Bebauungsplan für das neue Gewerbegebiet "Am Thomasboden" in Eibelstadt auf die Zielgerade eingebogen. Im Gespräch mit dieser Redaktion erklärte Bürgermeister Markus Schenk, wie das Areal zwischen dem Gewerbegebiet "Mainpark" und der Autobahn künftig aussehen soll. 2015 war der Plan aufgestellt worden. Auf Eibelstadter Gemarkung gibt es sonst keine Alternativflächen mehr, die als Gewerbegebiet in Betracht kämen. Und Bedarf sei da, sagt Markus Schenk.
25 Interessenten habe er bisher für Grundstücke in dem neuen Gewerbegebiet. Möglichst vielen von ihnen möchte die Stadt die Möglichkeit bieten, sich dort anzusiedeln, denn die Gewerbesteuer würde nicht ungern genommen. Allerdings ist nicht jedes Gewerbe am "Thomasboden" zulässig. "Wir wollen produzierendes Gewerbe und Büros", sagt Schenk. "Das muss alles zueinander passen." Ausgeschlossen sind laut Bebauungsplan unter anderem Tankstellen, Autowaschstraßen, Lagerplätze und Spielhallen. Auch große Einzelhandelsbetriebe, etwa Discounter, sollen sich dort nicht ansiedeln dürfen.
Denkbar wäre ein Restaurant mit Markt
Wenn es nach Markus Schenk geht, würde aber eine Kombination aus Restaurant und Markthalle, wie es sie im Gewerbegebiet Würzburg-Ost schon seit vielen Jahren gibt, nach Eibelstadt kommen. "Dort könnten die Leute, die in den Betrieben arbeiten, zu Mittag essen", sagt Schenk. Und Eibelstadter Bürger hätten die Gelegenheit, bestimmte Lebensmittel zu kaufen. Innerhalb des Gewerbegebietes gibt es eine als Sondergebiet ausgewiesene Fläche, auf der ein Ehepaar aus Würzburg einen Hochseilgarten errichten will.
"Wir wollen produzierendes Gewerbe und Büros."
Markus Schenk, Bürgermeister Eibelstadt
Rund sieben Hektar groß ist das Areal insgesamt. Die Nettofläche, die für Betriebe zur Verfügung steht, ist aber nur rund 3,5 Hektar groß. Das liegt daran, dass auch Sportflächen, Grünflächen und Ausgleichsflächen vorgesehen sind. Markus Schenk stellt sich vor, dass ungefähr zehn Grundstücke mit etwa je 2500 Quadratmetern Nettofläche entstehen könnten; die Einteilung ist aber noch offen. Sämtliche Flächen befinden sich inzwischen im Besitz der Stadt (von einigen Ausgleichsflächen abgesehen), nachdem 2015 die Verhandlungen mit den Eigentümern begonnen hatten.
Die Planung der Zufahrt war schwierig
Viel Zeit hat laut Schenk die Planung der Zufahrt zum Gewerbegebiet in Anspruch genommen. Ganz zu Anfang sei vorgesehen gewesen, durch das Gewerbegebiet "Mainpark", an Dreifeldsporthalle und Sauna vorbei, den "Thomasboden" zu erreichen. Dieser Plan erwies sich aber als ungünstig, da die Erschließungsstraße teils unterhalb der HQ-100-Linie liegen würde, also im gefährdeten Bereich eines hundertjährlichen Hochwassers. Im Falle eines solchen Hochwasserereignisses wären die Gewerbebetriebe nicht erreichbar, so dass diese Variante verworfen wurde.
Als Alternative wurde der Ausbau des Weges am Weingut Thomashof vorbei in Betracht gezogen, also parallel zur Bundesstraße 13. Diese Variante wäre aber teuerer geworden. Deshalb kam eine andere Idee ins Spiel: ein Anschluss des Gewerbegebietes direkt von der B 13 etwa auf Höhe der südlichen Autobahnauffahrt. Mit dieser Anbindung hätten Schenk zufolge vermutlich 500 000 Euro Erschließungskosten gespart werden können. An dieser Untersuchung war neben dem Staatlichen Bauamt in Würzburg auch die Gemeinde Randersacker beteiligt, die ein eigenes Gewerbegebiet beabsichtigt und dieses ebenfalls an die B 13 anschließen muss. Deshalb war geprüft worden, ob nicht Kreisverkehre an den beiden Autobahnauffahrten gebaut werden könnten.
Der Kreisverkehr wurde verworfen
Dem südlichen Kreisverkehr, der das neue Eibelstadter Gewerbegebiet hätte erschließen können, sei aber relativ schnell eine Absage erteilt worden, sagte auf Nachfrage Falk Piller vom Staatlichen Bauamt. Dieser Kreisel wäre bei einer zusätzlichen Anbindung an das Gewerbegebiet nicht leistungsfähig gewesen. Deshalb fiel in Eibelstadt letztendlich die Entscheidung doch zugunsten der parallel zur B 13 verlaufenden Erschließungsstraße.
Die aktuelle Kostenberechnung aus dem Jahr 2018 für die Kompletterschließung inklusive Grünanpflanzungen beläuft sich Schenk zufolge auf zirka 2,5 Millionen Euro. Die Ausschreibung soll im Januar beginnen. Die Grundstücke werden erschlossen verkauft, im Gewerbegebiet sollen Glasfaserkabel und Gasleitungen verlegt werden.
Das Thema Autobahnauffahrten an der Anschlussstelle Randersacker ist indessen noch nicht abschließend geklärt. Das Staatliche Bauamt habe, auch in Absprache mit der Autobahndirektion Nordbayern, eine neue Untersuchung der möglichen Anschlüsse in Auftrag gegeben, bei der Anfang 2019 Ergebnisse vorliegen sollen, sagte Falk Piller. Diese Untersuchung sei ergebnisoffen und berücksichtige sämtliche Gegebenheiten, unter anderem die zu erwartenden wachsenden Verkehrszahlen auf der Autobahn und auf der B 13.