Der Musiker, Schauspieler, Komödiant, Regisseur und Autor hat eine Stunde zuvor die Zuhörer in der Stadtbücherei mit seiner Lesung aus seinem aktuellen Werk „Liebe im Sechsachteltakt“ begeistert (wir berichteten). Bei der achtköpfigen Feierabendbier-Runde ist sein Mädchen-für-Alles-Begleiter Willi Lange dabei, ein Freund von Helge seit den Siebzigern, sowie Claudia Kuhlmann. Die Würzburger Marketing-Frau kennt Helge seit 1990. Damals hat sie als W1-Radiomoderatorin über seinen Auftritt in Veitshöchheim berichtet. Seitdem pflegen die beiden Kontakt. Und wenn Helge in Würzburg ist, geht er mit Claudia shoppen. Das war diesmal nicht anders. Seine neue Trainingsjacke stammt vom Jeans-Eck, am Frühjahrsmarkt fand er keine passenden Socken und „beim Severin“ war er auch. Nein, er habe keine Probleme mit dem Promifaktor gehabt, sagt er. Er werde zwar erkannt, könne aber meist in Ruhe einkaufen. Dabei amüsiert ihn, „wenn die Verkäuferin 'Herr Schneider' zu mir sagt“.
Im „Markt 7“ hat „Herr Schneider“ seine Ruhe, zumal die Kneipe fast leer ist. Nur die schüchterne Monique möchte ein Autogramm. Helge kommt umgehend dem Wunsch nach: „Monique? Ah, wie Angelique!“ Letztere ist eine Hauptfigur in Helges neuem Buch. Nach getaner Arbeit hält Helge Maß mit dem Witzigsein. Er begrüßt den Journalisten mit der Frage „Bist Du der Bürgermeister?“ Das ist es aber auch schon mit komischen Bemerkungen.
Sehr ernsthaft wundert sich der 52-jährige über das Interesse an seiner Unterschrift. „Ich würde kein Autogramm von jemandem wollen.“ Auch nicht Jopi Heesters, dessen Auftritt er sich habe einmal anschauen wollen, der dann aber krank war, erzählt er, und erinnert sich an einen Auftritt in einer „hässlichen Halle“ in Schweinfurt. Dass Schweinfurt in seinem Buch vorkomme, habe damit nichts zu tun, wie er gar nicht wisse, warum er die Stadt erwähnt.
Komödiantisch wird Helge, als er fotografiert werden soll. Er stellt eine Rose neben die Bierflasche und fotografiert sich erst mal selbst. Nach den Aufnahmen ist Schluss mit lustig. Es ist halb eins und tags darauf müssen Herr Schneider und Herr Lange nach Frankfurt, Erfurt und Leipzig. Der Kellner will kein Autogramm.