Am Freitagmorgen sind sie vom Feuerwehrzentrum Klingholz gestartet: Ihr Ziel, die polnisch-ukrainische Grenze. Drei Feuerwehrautos und reichlich Ausrüstungsmaterial, darunter 100 Schutzanzüge, stiftet der Landkreis Würzburg der ukrainischen Feuerwehr, die bei ihren Einsätzen im Kriegsgebiet jede Unterstützung gebrauchen kann.
CSU-Fraktionsvorsitzender Björn Jungbauer machte den Vorschlag in der jüngsten Kreistagssitzung am 11. März in Eibelstadt. Drei Fahrzeuge der Landkreis-Feuerwehr sollten ursprünglich verkauft werden, weil sie durch neue ersetzt worden sind. Jungbauers Idee, auch der Landkreis Würzburg könnte sich dem Spendenaufrauf des Bayerischen Feuerwehrverbandes anschließen, und die noch gut erhaltenen Fahrzeuge spenden, wurde gut drei Wochen später schon umgesetzt.
Warum sich Landrat Thomas Eberth Sorgen machte
Bei der Verabschiedung des Konvois am Donnerstagabend gestand Landrat Thomas Eberth (CSU) dann auch, dass er anfangs schon ein wenig Sorgen hatte. Vor allem um die Fahrer machte er sich Gedanken und über die Frage, wohin diese wohl mit den Wagen fahren müssen.
Mehrere Tage sind die Feuerwehrleute aus dem Landkreis Würzburg nun im Konvoi mit anderen unterwegs. Vom Feuerwehrzentrum im Klingholz fahren sie zunächst nach Rohrdorf bei Rosenheim. Dort kommen alle von bayerischen Feuerwehren gespendeten Fahrzeuge zusammen, die von insgesamt 30 Versorgungsfahrzeugen begleitet werden. Ziel ist Krakau.
Drei gebrauchte Feuerwehrfahrzeuge im Wert von 36 000 Euro gespendet
Nach einer Übernachtung geht es weiter an die polnisch-ukrainische Grenze, wo die Fahrzeuge an den polnischen Feuerwehrverband übergeben werden sollen, der die Materialübergabe an den ukrainischen Katastrophenschutz organisiert. Dazu kommen gut 200 Paletten Feuerwehrausrüstung, die bayernweit von Feuerwehren gespendet worden sind. Insgesamt fünf Tage wird der Konvoi unterwegs sein.
Landrat Eberth und Kreisbrandrat Michael Reitzenstein dankten allen Feuerwehren im Landkreis für ihre "Solidarität und Hilfsbereitschaft". Vor allem auch bei den Fahrern, "die nun ihr Wochenende auf dem Kutschbock verbringen müssen", so Eberth. Die beiden Rüstfahrzeuge mit eingebauten Seilwinden und Stromerzeugungsgeräten würden vor allem in zerbombten Städten gut gebraucht werden, so der Kreisbrandrat. Den Wert der drei gebrauchten Fahrzeuge schätzt er jeweils auf 12 000 Euro.