Begegnungen zwischen Künstlern aus den Partnerstädten Caen und Würzburg waren Jocelyne Mahler, die jetzt mit 85 Jahren in Caen gestorben ist, ein Herzensanliegen. Gemeinsam mit Yvonne Guégan, der ersten Künstlerin aus Caen, die bereits 1955 in der Stadtbücherei Würzburg Gemälde ausstellte, hat Jocelyne Mahler über Jahrzehnte die Beziehungen zwischen Künstlern aus beiden Städten gefördert.

Geboren im Elsass, hatte Jocelyne Schoff nach dem Abitur am Lycée Malherbe in Caen ein Studium an der Ecole des Beaux-Arts begonnen, sich mit klassischem Tanz und Filmproduktion beschäftigt. Entscheidend ist die Begegnung mit der Künstlerin Yvonne Guégan 1970 in der Galerie Drakkar in Ouistreham. Jacqueline Mahler wird Assistentin von Yvonne Guégan, die als Malerin, Bildhauerin und Keramikerin in Caen eine Künstlergalerie mit großem Garten betreibt, deren Türen für Künstler und Besucher, auch aus dem Ausland, weit offenstehen.
Unter dem Titel „Duo photos-peinture“ stellen die beiden Künstlerinnen Gemälde von Yvonne Guégan und Fotos von Jacqueline Mahler 1985 in Würzburg aus. 2003 organisiert Mahler eine Retrospektive mit Würzburg-Gemälden von Yvonne Guégan in der damaligen WVV-Galerie. Nach dem Tod von Yvonne Guégan 2005 wird Jacqueline Mahler Universalerbin und Nachfolgerin als Leiterin der Künstlerkolonie.
Das Atelier, das Yvonne Guégan 1935 gekauft hatte, führt Mahler an der Spitze eines Vereins weiter und sorgt unermüdlich dafür, dass es weiterhin Treffpunkt für Künstler, darunter auch viele Würzburger, bleibt. Nachdem vier junge Künstler aus Caen, Sophie Dumont, Jean-Marc Léger, Patrick Duchesne und Yves Ledent im Herbst 2010 Werke im Rathaus von Würzburg ausgestellt hatten, waren im Herbst 2011 drei Künstler von VKU und BBK, Dorothea Göbel, Hermann Oberhofer und Magnus Kuhn Gäste im Künstlertreff in der Rue Léo Lefèvre. Was wird nach Jocelyne Mahlers Tod jetzt aus dem Haus mit Atelier, das vom Kultusministerium als „Hort des kulturellen Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg“ bezeichnet wurde?
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